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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 175

1915 - Berlin : Vahlen
Der deutsche Krieg. § 236. 175 führte zum offenen Bruch zwischen Österreich und Preußen. Preußen wollte Schleswig-Holstein nicht befreit haben, um einen neuen Mittelstaat zu schaffen, der ihm feind wäre: der Herzog von Augustenburg sollte sich wenigstens ganz an Preußen anschließen. Dem wirkte Österreich entgegen. Schon 1865 schien der Krieg unabwendbar. Der Vertrag von Gastein, der Lauenburg gegen eine an Österreich zu zahlende Geldentschädigung an Preußen brachte, Schleswig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung stellte, aber die Rechte beider Mächte auf die Gesamtheit beider Herzogtümer ausdrücklich wahrte, schob den Kampf nur hinaus. Bald genug wuchs die Spannung wieder. Preußen schloß (8. April 1866) ein Schutz- und Trutzbündnis mit Italien ab und brachte 1866. tags darauf beim Bundestag den Antrag ein, eine aus allgemeinen Wahlen des ganzen Volks hervorgehende Versammlung einzuberufen, die über eine Reform der Bundesverfassung beraten sollte: Bismarck war sich klar darüber, daß die Einigung Deutschlands, die er herbeiführen wollte, nur möglich sei, wenn das deutsche Volk weitgehende konstitutionelle Rechte erhielt. Österreich, das solchen Plänen durchaus abgeneigt und der Mehrheit des Bundestags sicher war, übergab diesem endlich (1. Zum) die schleswig-holsteinische Angelegenheit zur Entscheidung. Da erklärte Preußen den Gasteiner Vertrag für gebrochen und ließ Truppen in Holstein einrücken, und bald darauf sandte Bismarck, der schon 1865 in den Grafenstand erhoben worden war, allen deutschen Regierungen seinen Plan einer Umgestaltung des Deutschen Bundes unter Ausschluß Österreichs zu. Dieses beantragte dagegen die Aufstellung eines Bundesheeres gegen Preußen. Da dieser Antrag am 14. Juni in der Bundestagssitzung angenommen wurde, so erklärte Preußen seinen Austritt aus dem Bunde und begann den Krieg gegen Österreich und die Staaten, die dessen Aufforderung, ihre Truppenteile mobil zu machen, gefolgt waren. Mit Blitzesschnelle wurden Hannover, Sachsen und Kurhessen besetzt, und am 29. Juni wurde König Georg Y. von Hannover gezwungen, sich mit seiner ganzen Armee, die zwei Tage vorher bei Langensalza eine viel schwächere preußische Abteilung besiegt hatte, den Generälen Vogel von Falcken-stein und von Manteuffel zu ergeben, da er inzwischen von immer mehr anwachsenden Truppenmasien umstellt worden war. Die Hauptmacht der Preußen, die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl, die zweite unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (sein vorzüglicher Generalstabschef war General von Blumenthal) und die Elbarmee unter Herwarth von Bitterfeld, hatte sich gegen Böhmen gewandt. In viele Heersäulen auseinandergeriffen, über schwierige Pässe und durch enge Täler drangen die Preußen, „getrennt marschierend, um vereint zu schlagen", Ende Juni in das Land ein: der treffliche Kriegsplan war vom Generalstabschef Hellmuth von Moltke entworfen, der sich bereits 1864 als Meister der Kriegskunst bewährt hatte. Der Sieg
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