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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 61

1875 - Berlin : Vahlen
— 61 — Hohenstaufen, und ein Meister in der Staatskunst wie in allen Wissenschaften seiner Zeit. Im Anfang seiner Regierung umgab ihn alles Glück und aller Glanz des Lebens. Innocenz Ii. starb bald, und sein Nachfolger, Honorius Iii., ein milder Mann, 1216 drängte ihn nicht allzusehr, die Versprechung zu halten, die er bei seiner Krönung gemacht: nämlich seinem jungen Sohne Neapel und Sicilien abzutreten, damit nicht die deutsche und die normannische Krone auf einem Haupte säße, und der Papst rings von des Kaisers Macht umgeben sei; ferner einen Zug nach dem heiligen Lande zu unternehmen. Als aber Honorius starb, und nun ein heftiger, alter Mann, Gregor Ix., gewählt wurde, bestand dieser auf dem gelobten Kreuzzug, und Friedrich Ii. kündigte denselben endlich von Unteritalien aus au. Viele Fürsten, Ritter und gewöhnliche 1227 Pilger strömten in Apulien zusammen, von wo seine Flotte aussegelte. Kaum jedoch war er einige Tage unter Segel, als er zurückkehrte, weil eine Krankheit ihn befallen. Der Papst aber glaubte darin nur Verstellung zu sehen und that ihn in den Bann. Nun ging der Kaiser im folgenden Jahre wirklich nach Jern- 1228 falem: jetzt aber behandelte der Papst den Kreuzzug wie ein neues Vergehen, da-ein Gebannter dessen nicht würdig sei. Er sandte ihm Mönche nach, die, in Verbindung mit Tempel- und Johanniterrittern, selbst an heiliger Stätte Aufruhr gegen ihn predigten. Nur der Hochmeister des zuletzt begründeten deutschen Ritterordens, Hermann von Salza, hielt treu zu seinem Kaiser. Indessen gelang es Friedrich Ii. durch friedliche Unterhandlungen mit dem Sultan von Aegypten, zu dessen Reich damals das heilige Land gehörte, Jerusalem, Nazareth, Bethlehem und andere heilige Stätten eingeräumt und zugleich mit einem zehnjährigen Waffenstillstand die Wallfahrt dorthin für die Pilger frei zu erhalten. Als aber Friedrich von diesem glücklichen Kreuzzug heimkehrte, fand er in sein Königreich Neapel päpstliche Soldaten eingedrungen, die er erst mit dem Schwerte hinaustreiben mußte, ehe er den Papst zum Frieden von San Germano und zur Zurücknahme des Bannfluches bewegen konnte. 1230 § 60. Friedrichs Ii. Kampf mit der Kirche. Friedrich Ii. weilte fortgesetzt in Italien, wo er sein Königreich mit Kraft und Weisheit regierte; um Deutschland kümmerte er sich nicht viel. Hier thaten Fürsten und Ritter, was sie wollten, und zuletzt empörte sich sogar Friedrichs Ii. Sohn, Heinrich, der als Stellvertreter des Vaters in Deutschland regieren sollte, gegen ihn. Da kam Friedrich Ii. noch einmal nach Deutschland und nöthigte den Sohn, sich zu unter-
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