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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 98

1875 - Berlin : Vahlen
— 98 — hängig, in Polen selbst, in Ungarn und Sieben bürgen hatte die Reformation zahlreiche Anhänger. § 109. Verbreitung der Reformation in Deutschland. In Deutschland, wo der Schmalkaldische Bund die protestantischen Fürsten vereinte, wuchs die Reformation ohne Geräusch und Gewaltsamkeiten immer mehr. In Sachsen war auf Johann den 1532—1554beständigen sein Sohn, Johann Friedrich der Großmüthige gefolgt, der, wie sein Vater, Lnthern ganz ergeben war und sein wichtiges Land und seine Hauptstadt Wittenberg zu einer Burg des neuen Glaubens machte. Nicht minder eifrig wirkte Ph ilipp von Hessen das andere Haupt des Schmalkaldischeu Bundes. Ersetzte z.b. den von Oesterreich und dem schwäbischen Bunde vertrie-1534benen Ulrich von Württemberg wieder in sein Land ein, welches nun ebenfalls die Reformation annahm. In den dreißiger und vierziger Jahren folgten mit der Reformation nach: Pommern, Mecklenburg, Anhalt, Badeu-Durlach, Kur-Pfalz, Pfalz-Neuburg, Zweibrücken. Im Kurfürstenthum Brandenburg wurde die Reformation bald nach dem Tode Joachims I., ihres grim-1539 migen Feindes, von Joachim Ii. und dessen Bruder Johann von Küstrin 1535 eingeführt; im Herzogthum Sachsen nach Georgs Tode. In allen Reichsstädten wo das Bürgerthum die Entscheidung in den Händen hatte, wie in Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Frankfurt, Straß bürg u. s. w., siegte sie. Der wahnsinnige Unfug, den nach Weise der früheren Bilderstürmer die Wiedertäufer unter der Leitung von Fremden, Jan Bockhold (Johann von Leyden) 1535 und Jan Matthiesen in dem, schon der Reformation gewonnenen Münster trieben, hatte freilich zur Folge, daß, nach der Wiedereinnähme der Stadt und der Hinrichtung der Anführer, durch den Bischof der alte Glaube wieder eingeführt wurde. Aber immer mehr neigten sich andere Orte, selbst Paderborn, Köln, Wien und fast alle österreichischen Lande der Reformation zu, und es würde nur an dem Entschluß des Kaisers gelegen haben, so hätte damals in ganz Deutschland die Reformation gesiegt. § nö. Zug des Kaisers gegen Tunis 1535 und der dritte Krieg gegen Franz1.1536—1588. Derkaiser hatte inzwischen mit der Macht der Türken gerungen. Sultan Soliman machte * um dieselbe Zeit, da er Ungarn und Oesterreich bedrohte, einen Angriff auf die Seemacht der spanisch-österreichischen Monarchie, die sich über das Mittelmeer ausdehnte. Wie Vorposten der türkischen Herrschaft konnten die sogenannten Barbaresken, die See-
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