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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 107

1875 - Berlin : Vahlen
— 107 — ntorb gegen einander, bis das Königsgeschlecht der Valois erlosch und mit dem protestantischen Heinrich Iv. das Königshaus der Bourbonen folgte. Zwar trat dieser, um Frankreich zu versöhnen und zu gewinnen, zum katholischen Glauben über, verlieh aber den Hugenotten durch das Edikt von Nantes Religionsfreiheit 1589 und mit den Katholiken gleiche Rechte. Nun schloß er sich den Feinden Philipps Ii., der ihn zu stürzen gesucht hatte, den Niederlanden und England an, und allen drei Mächten zusammen unterlag Philipp Ii., der sein Land banqnerott und Spaniens Macht ttn Hinwelken sah, als er an einer qualvollen Krankheit starb. _ 1598 § 126. Deutschland. So war draußen in Europa die Freiheit und der Protestantismus gerettet. Aber in Deutschland, von wo die große weltgeschichtliche Bewegung ausgegangen, war noch Alles unentschieden. Zwar hatte sich Karls V. Bruder und Nachfolger, Ferdinand I., in diesen seinen letzten Lebensjahren milde und 1556-1564 nachgiebig gezeigt, und sein Sohn, Maximilian Ii., war sogar 1564-1576 den informatorischen Grundsätzen so zugethan, daß man offen auf seinen Uebertritt hoffen konnte. Derselbe erfolgte zwar nicht, aber in Oesterreich breitete sich das Lutherthum ungehindert aus, so daß die österreichischen Stände (der Adel) fast durchgehend protestantisch waren, und noch in höherem Grade war dies in Böhmen, meist auch in Ungarn, der Fall. Kaum aber starb Maximilian, als unter seinem Sohne Rudolf Ii., einem trägen, unwürdigen 1576-1612 Menschen, der ganz von Jesuiten erzogen war und in den Anschauungen derselben lebte, in Oesterreich Alles in Verwirrung gerieth und m Deutschland die lang schon vollendete Zwietracht losbrach. § 127. Die Lutheraner in Deutschland. Drei Parteien, nach den Konfessionen bestimmt, sind um diese Zeit in Deutschland zu unterscheiden. Die Protestanten zerfielen in Lutherische und Resormirte (Calvinisten), und beide Theile waren gegeneinander mit unchristlichem Haß und Hader erfüllt; beiden gegenüber standen die Römisch-Katholischen. In Deutschland war die alte lutherische Kirche bei weitem in der Mehrzahl gegen die geringe Zahl der Re-formirten, die dagegen mit ihrer Anlehnung an die Calvinisten des Auslandes, in den Niederlanden, Frankreich, England und Schottland , doch auch eine europäische Geistesmacht bildeten. Durch den Augsburger Religiousfriedeu waren allein die Lutheraner als Bekenner der Augsburger Konfession anerkannt, die Calvinisten aber rechtlos im Reiche. Zwei mächtige Kurfürsten, von Sachsen und Brandenburg, gehörten jenem Bekenntnisse zu, außerdem
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