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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 174

1875 - Berlin : Vahlen
I — 174 — Hier aber trat eine Stockung in den Siegesbahnen des französischen Kaisers ein. Voller Sicherheit und Uebermuth wollte er mit seiner Armee die Donau nordöstlich vor der Stadt überschreiten, um das Heer des Erzherzogs Karl, das neu gesammelt und verstärkt hier stand., anzugreifen. Da warf dieser die Schaaren Napoleons, die bei der Insel Lob au ihre Brücken geschlagen hatten, in der Schlacht 21.u.22.Maivon Aspern oder Eßlingen nach einem hartnäckigen Kampfe zurück. Sechs Wochen bedurfte Napoleon, ehe er mit seinem unab* lässig verstärkten Heere einen (diesmal vorsichtiger unternommenen) 5. u.6. Juliuebergang bei Deutsch-Wagram wieder wagte, nun mit glücklichem Erfolg, wenngleich mit keiner Niederlage der sich zurückziehenden Oesterreicher. Noch war nicht Alles verloren. Kaiser Alexander von Rußland schwankte bereits in seiner Freundschaft gegen Napoleon; Preußen, wo freilich nicht S t e i n s Feuergeist, sondern das unsichere Ministerium Altenstein die Lenkung hatte, war, so furchtbar es in feiner Kraft zerbrochen dalag, doch entschlossen, loszuschlagen, sobald Rußland mit ihm ginge und wenn Oesterreich noch eine Zeitlang Widerstand leistete. Da wußte Napoleon, in seinen Ränken noch erfolgreicher als in feinen Siegen, Erzherzog Karl's Miß-t12. Julilaune zu dem übereilten Waffenstillstände von Znaym, und Kaiser - Franz' I. ängstliche und argwöhnische Seele zum Frieden vonschön-14. Oktoberbr unn zu bringen. Durch denselben trat Franz I. einen Theil Oberösterreichs an Baiern, ferner Istrien und Dalmatien an Frankreich, andere Küstenstriche an das Königreich Italien, das östliche Gallizien an Alexander von Rußland (den Napoleon von Neuem an sich zu ketten suchte) ab, und behielt fast nur noch die östliche Hälfte der Monarchie. Da nun der Minister Stadion entlassen und der geschmeidige Metternich berufen wurde, so schien nun auch Oesterreich Vasall des Corsen zu werden, zumal Napoleon, nach der Scheidung von seiner ersten, kinderlosen Gemahlin Jo s e p h i n e, um diehand 1810 der Kaisertochter Marie Louise warb, die ihm auch zu Tkeil wurde. 1/ § 223. Zeichen besserer Zukunft. Das Jahr 1809 schien in seinen Ergebnissen die Knechtschaft Deutschlands vollendet zu haben, da nun auch Preußen, von dessen Absichten Napoleon sehr wohl unterrichtet gewesen, um so härter behandelt, namentlich zur Abbezahlung der ihm auferlegten Kriegsgelder von 120 Millionen Francs gedrängt wurde. Aber dennoch war die Erhebung Oesterreichs schon ein Morgenroth künftiger Befreiung. In einzelnen herrlichen Erscheinungen war gleichzeitig die Neubelebung des deutschen
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