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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 5

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Trojanischer Krieg. Homer. 5 zurückgelassenen Philoktetes, welcher Herakles Pfeile hatte, herbei, und dieser erschoß damit Paris. Odysseus raubte nebst Diomedes mitten aus der Stadt Ilion das sogenannte Palladium und entschied endlich durch seine unerschöpfliche List, indem er ein mit Bewaffneten angefülltes hölzernes Pferd durch die Trojaner selbst in die Stadt hineinzubringen wußte, die Eroberung derselben. Troja wurde zerstört, Priamus und seine Söhne getödtet, seine Gattin Hekuba, seine Tochter Kassandra, die Unglücksprophetin, seines Hektors Gattin, Andromache, in die Sklaverei geführt, feine Tochter Polyxena, mit welcher Achilles sich hatte vermählen wollen, von Neoptolemus auf seines Vaters Grab erstochen. Auf ihrer Rückreise hatten viele Helden ein schlimmes Schicksal, das merkwürdigste Odysseus. Dieser irrte 10 Jahre lang auf Meeren und Inseln unter mancherlei Abenteuern und Gefahren umher, kam endlich wieder zu seiner treuen Gattin Penelope und seinem Sohn Tele-machus nach Ithaka und erschlug die übermüthigen Freier, die indessen seiner Gattin und seinen Gütern so unverschämt zugesetzt hatten. Menelaus nahm seine Gattin Helena wieder nach Sparta. Von den Trojanern rettete sich nur eine kleine Schar unter dem tapferen und frommen Aneas, des An-chises Sohn, kam nach Latium in Italien und gründete sich dort eine neue Heimat, eine Sage, welche besonders von dem römischen Dichter Virgil ausgeschmückt und mit der etwa drei Jahrhunderte später lebenden Königin Dido von Karthago in Verbindung gebracht worden ist. §• 4. Homer. 1000. Über die näheren Lebensumstände des großen epischen Dichters Homer, welcher in seiner Ilias dis Kämpfe vor Troja im Zeitraum von 51 Tagen (im zehnten Jahre des trojanischen Krieges) und in seiner Odyssee die Abenteuer des Odysseus, in den letzten 40 Tagen seiner Heimreise von Troja nach Ithaka besingt, (die früheren verflicht er als Erzählungen des Odysseus selbst in die Dichtung), wissen wir nichts bestimmtes. Um die Ehre, ihn zum Mitbürger zu haben, stritten sich sieben Städte: Smyrna, Rhodus, Kolophon, Salamis, Jos (Chios), Argos, Athen; am allgemeinsten verbreitet war die Ansicht, daß Smyrna Homers Vaterstadt sei. Seine Gedichte waren in Griechenland die Grundlage aller höheren Bildung, aller Kunst und Wissenschaft, und mit Recht sagt der griechische Geschichtschreiber Herodot (geb. zu Halikarnassus 484), daß Homer und Hesiod (100 Jahre nach Homer in Böo-tien geboren) den Griechen ihre Götter gemacht haben. Diese Gedichte wurden, da damals die Schreibekunst noch nicht in Anwendung war, anfangs von Mund zu Mund fortgepflanzt und von herumziehenden Sängern oder Rhapsoden einzelne Theile derselben aus dem Gedächtniß vorgetragen. Es gab besondere Sängerinnungen, di^Homeriden, von denen die auf Chios am berühmtesten war, welche sich zur Pflicht machten, die homerischen Gedichte zu erhalten und zu verbreiten. Daß aber bei dieser Art der Verbreitung die Gedichte vor Änderungen und Einschiebungen nicht sicher waren, liegt auf der Hand. Daher hat sich Pisistratus in Athen im Verein mit mehreren Dichtern ein großes Verdienst erworben, indem er die einzelnen Stücke der Ilias und Odyssee wieder zu einem Ganzen vereinigen ließ. In dieser Fassung wurden sie vollständig und im Zusammenhang von den Rhapsoden an den Panathenäen vorgetragen. Als die vornehmsten griechischen Gottheiten, welche später auch von den
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