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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 7

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Kolonieen. Kodrus. Lykurg in Sparta. 7 einem engen Pietätsverhältnisse }u ihrer Mutterstadt (Metropolis), waren übrigens unabhängig; sie erweiterten die Handelsbeziehungen des Mutterlandes und bewirkten, daß griechische Sprache und griechische Bildung m allen Theilen der im Alterthum bekannten Welt hochgeschätzt und das Kennzeichen eines gebildeten Mannes war. Nachdem durch die borische Wanberung, welcher die Einwanderung der äolischen Böotier aus Thessalien nach dem von ihnen benannten Böotien vorangegangen war, die Dorier das herrschende Volk im Peloponnes geworden waren, unterwarfen sie allmählich auch Sicyon, Korinth und Msgara und machten einen Einfall in Attika. Hier war damals Kodrus König von Athen, und als dieser hörte, daß den Doriern ein Orakel den Sieg verheißen habe, wenn Kodrus nicht von ihnen getödtet würde, so gieng er als Bauer verkleidet in das feindliche Lager, fieng Streit an und wurde erschlagen. Nun gaben die Dorier, als sie Kodrus erkannten, die Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang des Krieges auf und zogen wieder ab, mit der Eroberung Megaras sich begnügend. Aber die Eupatriden benützten den Thronstreit der Söhne Kobrus', um unter dem Vorwanbe, daß nach Kobrus niemanb mehr des Thrones würbig sei, das Königthum ganz abzuschaffen und eine Aristokratie anzubahnen. Statt des Königthums wurde die Würde eines Archon, die zuerst lebenslänglich und erblich war, gegründet, und Kodrus' ältester Sohn, Medon, war der erste Archon. Seine anderen Söhne führten Kolonieen nach Kleinasien. Unter allen dorischen Staaten des Peloponnes nahm bald Sparta (Lakonien) die erste Stelle ein, wie in Mittelgriechenland Athen. An diese zwei Städte, als die Repräsentanten der bedeutendsten hellenischen Stämme, der Dorier und Ionier, knüpft sich fast die ganze griechische Geschichte. Während der Rückkehr der Herakliden war einer derselben, Aristodsmus, gestorben, und seine Zwillingssöhne, Prokles und Eur^sthenes, nahmen Sparta in Besitz, daher von ba an immer zwei Könige baselbst waren, von benen der eine von Prokles, der anbere von Eurmenes abstammte; boch hatten diese Könige schon zu Lykurgs Zeit sehr wenig Vorrechte. Lykurg, der aus dem Geschlechte der Prokliben stammte, war als Vormunb des neugeborenen Königs Charilaus, allerhand Anfeindungen, besonders auch von Seiten der verwitweten Mutter desselben, ausgesetzt. Daher verließ er Sparta und gieng nach dem durch Minos Gesetzgebung berühmten dorischen Kreta, von da nach Kleinasien in die griechischen Kolonieen und soll von den damals in Hellas noch wenig bekannten homerischen Gesängen eine vollständige Abschrift mitgenommen haben. Bei seiner Rückkehr nach Sparta begann er, von dem delphischen Orakel hiezu aufgemuntert, sein Verfassungswerk, das nicht sowohl in der Einführung ganz neuer Einrichtungen, als in der Belebung altborischer Institutionen und in der Weiterbildung der schon vorhandenen Einrichtungen bestand. Nachdem Lykurg die Annahme seiner Gesetzgebung trotz mancher Widersetzlichkeit glücklich durchgesetzt hatte, ließ er die Spartaner schwören, §. 6. Kodrus. 1068. . 7. Lykurg in Sparta. 888.
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