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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 12

1873 - Heilbronn : Scheurlen
12 Solon in Athen. Kynuria ab, bekriegten auch Sicyon und Ägina und begründeten so ihre Hegemonie (Oberleitung) unter den Staaten des Peloponnes. §. 11. 594. Solon in Athen. Nach Abschaffung des Königthums war in Athen die Würde eines lebenslänglichen Archon gegründet worden; später wurde sie auf einen Zeitraum 752.von 10 Jahren beschränkt, und endlich wählte man statt eines Archon neun 682.und zwar blos auf ein Jahr. Da nur die Eupatriden Zutritt zu dieser obersten Würde hatten, so hatte man in Athen eine vollendete Aristokratie. Die Archonten richteten nach Willkür und hatten keine schriftlichen Bestim- mungen, an die sie sich zu halten hatten, daher das Volk auf Abfassung einer 624.geschriebenen Gesetzgebung drang. Eine solche wurde von dem Archon Drako veranstaltet, bezog sich aber nicht aus die Verfassung, sondern auf polizeiliche und peinliche Fälle, und war mit so einseitiger Strenge abgefaßt, daß man sagte, sie sei mit Blut geschrieben. Daher wurde die Spannung zwischen Eupatriden und Volk immer größer, und es gelang dem Eupatriden Kylon, sich zum Sturze der übrigen Eupatriden an die Spitze einer Verschwörung zu stellen und die Burg (Akropolis) zu erobern. Aber durch die vornehme Familie der Alkmäoniden unter Megakles wurde er zur Flucht gezwungen, und seine Anhänger.gegen das gegebene Versprechen ermordet. Wegen dieser Treulosigkeit mußten später die Alkmäoniden als Fluchbeladene auf Solons Antrag Athen verlassen. Es standen sich in Athen 3 Parteien gegenüber, deren verschiedene Ansprüche möglichst zu befriedigen eine schwere Aufgabe war. Die Pedieer, die Bewohner der Ebene, wollten als die Reichsten eine strenge Oligarchie, die Diafrier oder Gebirgsbewohner, die Ärmeren und Geringeren, wollten Gleichheit der Rechte aller Bürger, also Demokratie, und die Paraler oder Küstenbewohner, die mittleren Bürger, Handelsleute und Seefahrer, wünschten eine gemäßigte Verfassung. Die Mehrzahl des Volkes war aus Seiten der Diakrier, von welchen viele verschuldet waren und den Reichen frohnen mußten, ihren Gläubigern sogar als Eigenthum zufielen und als Sklaven verkauft wurden. 594. In dieser bedenklichen Zeit wurde Solon Archon. Er hatte durch die Eroberung der Insel Salamis, wegen deren die Athener mit Megara in Streit waren, bereits die Aufmerksamkeit aus sich gezogen, und viele wünschten, daß er sich zum Tyrannen auswerfe; er zog aber die Rolle eines Vermittlers vor. Sein erster Schritt war die Seisachtheia, Lastenerleichterung, wodurch er die ärmere Klasse von einem Theile ihrer drückenden Schuldenlast befreite, indem er theils den Zinsfuß herabsetzte, theils den Münzwerth erhöhte, die persönliche Schuldknechtschaft aufhob und alle Schuldknechte frei zu lassen befahl. Sodann theilte er sämtliche Bürger nach ihrem Vermögen in 4 Klassen, nach welchen die Kriegspflichtigkeit, Waffengattung und Beitrag zu den öffentlichen Lasten bestimmt wurde. An der Volksversammlung hatten alle 4 Klaffen Antheil, und da diese alle Gesetze bestätigte, über Krieg und Frieden beschloß, die Beamten wählte, die Appellationsbehörde gegen richterliche Aussprüche bildete, durch einen Ausschuß von 6000 Geschworenen (He-li asten) die Gerichtsbarkeit in höchster Instanz ausübte, und die oberste Auf--sicht über die Beamten führte, so hatte auch die unterste Klaffe, welche steuerfrei, aber von den Ämtern ausgeschlossen war, bereits Rechte genug. Die
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