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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 17

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Phönicier. Meder. Perser. Cyrus. Krösus. 17 den Bewohnern der Ostseeküste auf dem Landweg nach Gallien gebracht wurde. Sehr berühmt ist ihr Handel nach einer entgegengesetzten Richtung, nach Ostindien, mit welchem sie anfangs nur durch Zwischenverkehr in Verbindung gestanden waren. Unter ihrem Könige Hiram, welcher mit den Königen des benachbarten Judäas, David und Salomo, in Handelsverbindung stand, unternahmen die Tyrier, von Eziongeber, einer Hafenstadt des rothen Meeres ausgehend, die sogenannte Ophirfahrt. Unter Ophir hat man wohl die Küste Malabar oder die Gegend der Indus-Mündungen zu verstehen. Diese Fahrt, von welcher die Tyrier Gold, Edelsteine, Elfenbein, Sandelholz, Affen und Pfauen mitbrachten, fiel so günstig aus, daß der dabei betheiligte König Salomo einen Gewinn von mehr als 10 Millionen Thalern daraus zog. Die ungeheure Handelsthätigkeit der Phönicier erlitt durch die Unterwerfung ihres Landes unter die persische Herrschaft einen starken Stoß, jedoch den stärksten durch das Aufkommen der griechischen Seemacht. Die Griechen verdrängten den phönicischen Seehandel von allen Inseln und Küsten des ägeischen Meeres, bevölkerten ganz Kleinasien mit Handelsstädten und machten ihm auch in Ägypten, in Nordafrika, in Sicilien, Unteritalien, Südgallien und Tarsis eine sehr gefährliche Konkurrenz. Während aber in den letzten Jahrhunderten vor Christus die Bedeutung der phönicischen Städte abnahm, trat die größte ihrer Kolonieen, das von Tyrus (im Jahre 850) in Nordafrika gegründete Karthago, als ein verjüngtes Tyrus an seine Stelle, und aufs neue waren es Phönicier, welche 4 Jahrhunderte lang das Mittelmeer von Sicilien bis zur Meerenge von Gibraltar mit ihren Flotten beherrschten. Unter Nebukadnezars Nachfolgern, welche ihm an Kraft nicht gleich kamen, sank die Macht des babylonischen Reiches. Der assyrischen Herrschaft waren eine Zeit lang auch die Meder unterworfen. Sie sollen sich zuerst, im 8. Jahrhundert, davon losgemacht haben. Ihr König Dejoces (709—657) gründete die Hauptstadt Ekbatana. Sein Enkel war der obengenannte Cyaxares; dessen Sohn, Astyages, war der letzte medische König. Dieser soll seine Tochter Manbcme an einen Perser Kctmtiyj'es verheiratet und deren Sohn Cyrus zu tödten befohlen haben, weil ein schlimmer Traum ihn vor demselben warnte. Aber Cyrus wurde, wie andere zu großen Dingen bestimmte Kinder, gerettet und von einem Hirten erzogen, stellte sich, als er herangewachsen war, an die Spitze seiner Landsleute, der kräftigen Bewohner von Perfis, welche die ihnen aufgedrängte medische Herrschaft haßten, schlug das medische Heer und nahm Asiyages gefangen. Nun herrschten die Perser über die Meder, und dies war der Anfang zur Gründung des großen Perserreiches. Cyrus560. zog nach Vorderasien, wo der durch seinen Reichthum sprichwörtlich gewordene Krösus, ein Schwager des Astyages, das Königreich Lydien beherrschte, die asiatischen Griechen sich zinspflichtig gemacht und im Osten sein Reich bis zum Fluß Ha ly s ausgedehnt hatte. Entschlossen, die Perser anzugreifen, ehe sie ihm zu mächtig würden, suchte Krösus durch reiche Geschenke vom delphischen Orakel Auskunft über den Erfolg des Krieges zu erhalten. Auf die zweideutige Antwort desselben: „wenn Krösus den Halys überschreitet, wird er ein großes Reich zerstören," gieng er über diesen Fluß und begann den Krieg mit Cyrus. Die Schlacht blieb unentschieden; Krösus zog sich nach Sardes zurück; aber bevor er ein neues Heer rüstete, stand Cyrus mit seinem Heere vor Sardes. Krösus wagte vor der Stadt einen neuen Kampf, wurde zurückgeschlagen und Sardes erobert. Vom Scheiterhaufen, auf dem er schon 546. stand, rettete ihn nur sein schmerzlicher Ausruf: „o Solon, Solon!" und Müller, Geschichte. 8. Aufl. 2
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