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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 19

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Ägypten. Kamb^ses. Darius. 19 Das in der Nähe befindliche Labyrinth, welches, wie erzählt wird, 1500 Gemächer über und eben so viele unter der Erde gehabt hat, war ein kolossaler Reichspalast. Noch ist der See Möris zu erwähnen, welcher zur Aufnahme überflüssigen Nilwassers bestimmt war. Sein Umfang wurde auf 30 Meilen geschätzt. Aus seinem Wasserspiegel ragten zwei Pyramiden hervor. In Unterägypten liegt das ftuchtbare Delta, die Kornkammer der Römer, mit der alten Sonnenstadt Heliopolis, welche später von Sais, das auch eine Zeit lang Hauptstadt des Landes war, noch später von Alexandria verdunkelt wurde. So großartig aber auch diese Baudenkmale der Ägyptier sind, so gering sind ihre Leistungen in den Wissenschaften, und durch die nur den Priestern verständliche Hieroglyphen- oder heilige Bilderschrift , womit alle Denkmale bedeckt sind, wurden auch noch diese wenigen Schätze dem Volke unzugänglich gemacht. Als Kamb^ses, Cyrus Sohn und Nachfolger, gegen Ägypten zog, war 529-522. dort Psammenit, Nechos vierter Nachfolger, König. Dieser wurde bei Pelu-sium geschlagen und mußte sich samt seiner Hauptstadt Memphis ergeben. 525. Nach der Unterwerfung Ägyptens wollte Kamb^ses Äthiopien und den Tempelstaat Ammonium mit dem Orakel des Jupiter Ammon auf der Oase Siwah erobern; aber die Heere kamen in den Sandwüsten Libyens um. Seinen Zorn hierüber ließ er an den Ägyptiern aus, tödtete ihren heiligen Stier Apis, ließ auf bloßen Verdacht hin seinen Bruder Smerdis ermorden, brach auf die Nachricht von einem Aufruhr nach Asien auf und starb in Syrien, indem er sich beim Besteigen seines Pferdes tödtlich verwundete. Unter-?522. dessen hatte sich ein Meder, der dem ermordeten Smerdis sehr ähnlich war, für diesen ausgegeben und sich der Herrschaft, die er wieder an die Meder bringen wollte, bemächtigt. Aber dieser falsche Smerdis wurde entlarvt und nach siebenmonatlicher Regierung von 7 vornehmen Persern ermordet. Einer von diesen, Darius, Sohn des Hystaspes, wurde nun durch die List seines521-485. Stallmeisters König, unterwarf wieder das empörte Babylon durch die Aufopferung des jungen Persers Zopyrus, der sich Nase und Ohren abschnitt und unter dem Vorgeben, daß er von Darius so verstümmelt worden sei, bei den Babyloniern sich Eingang verschaffte. Als er aber mit 700,000 Mann 517. einen Feldzug gegen die Scythen unternahm, welche im heutigen Südrußland zwischen Donau und Don wohnten, wurde er von diesen in ihre Steppen gelockt und mußte aus Mangel an Lebensmitteln unter fortwährenden Kämpfen den Rückzug antreten. Die Ionier hatten auf seinen Befehl eine Schiffbrücke über die Donau geschlagen und bewachten dieselbe. Auf die Nachricht von dem Rückzüge des Darius machte der im Ehersonss (am Hellespont) begüterte Athener Miltiades den übrigen Griechen den Vorschlag, durch Abbrechung der Brücke den gänzlichen Untergang des persischen Heeres und die Freiheit der kleinasiatischen Griechen herbeizuführen. Aber Histiüus, Tyrann von Milet unter persischer Oberherrschaft, widersetzte sich diesem Vorschlage weil mit der Herrschaft der Perser auch die Herrschaft der unter ihnen stehenden kleinen Tyrannen in den griechischen Kolonieen gestürzt und eine Volksherrschaft eingeführt werde. Die Anderen stimmten ihm bei, und so konnte Darius mit dem Rest seiner Truppen über die Donau nach Thracien ziehen. Den östlichen und südlichen Theil desselben ließ er durch seinen Feldherrn Megabazus unterwerfen, während er selbst nach Asien zurückkehrte und durch einen Feldzua nach Indien sein Reich bis zum Flusse Indus erweiterte. Histiäus erhielt für den Dienst, den er Darius durch Erhaltung der Donaubrücke geleistet hatte einen Landstrich am Flusse Strymon in Thracien, legte dort eine Kolonie an, 2*
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