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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 45

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Die Inder. Alexanders Rückkehr. 45 chischen und lateinischen, sowie mit den germanischen und slavischen Sprachen verwandt ist und mit diesen eine große Sprachfamilie bildet, wie auch die Inder das östlichste unter den Völkern sind, welche man unter dem Namen der indo-germanischen Stämme zusammenfaßt. Wie die Literatur, so ist auch die Kunst der Inder ausschließlich der Religion unterworfen, und staunenswerth sind die in Felsen gehauenen Tempel, Grotten und Pyramiden. _ Aber diese geistigen Schätze waren nicht dem ganzen Volke zugänglich wie bei den Griechen, sondern das Eigenthum einer besonderen Kaste, der Brahmanen oder Brammen, welche allein die Vedas lesen und erklären durften und die drei andern Kasten in strenger Abhängigkeit hielten. Diese waren die Kriegerkaste, die Kaste der Waischyas oder Ackerbauer und Handelsleute, die Sudras oder dienende und gewerbetreibende Kaste, welche den größten Theil des indischen Volkes bildet. Außer diesen vier Kasten gibt es noch eine sehr zahlreiche Menschenklasse, die Paria's, offenbar die Überreste unterworfener Völker von nicht-in-discher Abkunft, welche zu den allerniedrigsten Beschäftigungen gezwungen und von jedem Verkehr mit den Hindu ausgeschlossen sind. Von diesen sollen die Zigeuner abstammen. Die Religion der Inder, welche die brahmanische heißt, artete von der Verehrung eines einzigen Gottes zu einem vielgestaltigen Polytheismus aus und hatte im Laufe der Zeiten mit verschiedenen Sekten zu kämpfen, unter welchen, etwa im sechsten Jahrhundert vor Christus, die Anhänger des Buddah am meisten Ansehen gewannen. Sie verwarfen die hei- ligen Schriften der Brahmanen und ihre Kasteneinrichtung, nahmen ihre Priester, Bonzen genannt, aus allen Klassen des Volkes und sind jetzt, nach langen Kämpfen mit dem Brahmanenthum, fast über alle ostindischen Inseln, über den größten Theil Hinterindiens und Chinas, über Tübet und die Mongolei bis ins russische Reich verbreitet. §. 32. Alexanders Rückkehr und Tod in Babylon. Während Nearchus mit der Flotte nach dem persischen Meerbusen absegelte. machte Alexander einen 60tägigen Marsch durch die Sandwüste Gedro-siens (Beludschistan), auf dem er 3 Viertheile seines Heeres einbüßte, und kam endlich in die Hauptstadt Gedrosiens, Pura, deren zu reichlich genossene Vorräthe wieder viele hinrafften. In Karmania vereinigte er sich wieder mit Kraterus, der mit einem Theile des Heeres von Indien aus durch Ara-chosia und Drangiana gezogen war und so Gedrosien umgangen hatte. Auch Nearchus landete hier, stattete dem König in Salmus Bericht über seine Fahrt ab und segelte wieder weiter. Darauf zog Alexander nach Persis, wo der indische Philosoph Kalanus, der ihm gefolgt war, sich im Angesichte des ganzen Heeres freiwillig verbrennen ließ. Da die von Alexander Zurückgelassenen Statthalter der festen Überzeugung waren, daß er aus Indien nicht mehr zurückkehren werde, so hatten sie sich während Alexanders Zug viele Ungerechtigkeiten und großartige Geldveruntreuungen erlaubt, daher Alexander viele Klagen anhören und mehrere Statthalter bestrafen mußte. Auch Harpalus war mit vielen Schätzen von Ekbatana nach Athen entflohen (er wurde später in Kreta erschlagen). In Susa feierte Alexander ein großes Hochzeitsfest, wobei er sich mit der älteren Tochter des Darius, Statira, Hephasstion mit der jüngeren vermählte, 80 seiner Officiere mit vornehmen Perserinnen, und 15,000 Mace-donier, von ihm aufs reichlichste ausgesteuert, persische Frauen nahmen. Als 326-
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