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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 69

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Krieg mit den Latinern. Zweiter Samniterkrieg. 69 im Zweikampfe besiegt hatte, schlug die Samniter in zwei Schlachten, am Berge Gaurus und bei Suessula, während das andere Heer von den Sammlern eingeschlossen, aber von dem entschlossenen Tribunen Publius Decius Mus, der noch zu rechter Zeit eine Anhöhe besetzte, gerettet wurde. Da den Römern ein Krieg mit den Latinern drohte, so schloßen sie mit den Samnitern Frieden und ein Bündniß. Die Bewohner von Latium wollten341. die Oberherrschaft der Römer, auf was streng genommen ihr Bund mit Rom hinauslief, nicht länger mehr anerkennen. Daher kamen Gesandte nach Rom und verlangten vom Senat, daß die Latiner in das volle römische Bürgerrecht aufgenommen und alle obrigkeitlichen Stellen zwischen ihnen und den Römern getheilt werden sollten. Obgleich diese Forderung nicht ganz unbillig war, so wurde sie doch rundweg abgewiesen, und die beiden Konsuln Titus Man-lius Torquatus und Publius Decius Mus zogen mit vereinigtem Heere gegen die Latiner. Dies war der nämliche Manitus, welcher den Tribunen 340. Pomponius in dessen Hause mit dem Dolche zu erstechen drohte, wenn er nicht die Klage gegen seinen Vater, den Diktator L. Manlius Jmperiosus, 362. zurücknehme, und welcher bei einem Einfalle der Gallier, als die beiden Heere einander am Artto gegenüberstanden, einen gallischen Riesen im Zweikampfe 361. tödtete und sich mit dessen goldener Halskette (torques) schmückte. Nun stand er am Berge Vesuv mit seinem gleichfalls schon berühmten Kollegen den ■ Feinden gegenüber. Die Konsuln erließen den Befehl, daß jeder, der sich ohne ihre Erlaubniß in einen Kampf mit dem Feinde einlasse, hingerichtet werden solle. Des Konsuls eigener Sohn, mit einigen Reitern auf Kundschaft ausgeschickt, ließ sich von einem tuskulanischen Reiteranführer zmn Zweikampfe verleiten, erlegte ihn und kam frohlockend ins Lager. Aber der Vater ließ den jungen Manlius vor versammeltem Heere nach der Strenge der Kriegszucht enthaupten und erfüllte durch diesen strengen Befehl (imperia Manliana) das ganze Heer mit Entsetzen, jedoch auch mit Eifer im Gehorsam. Da am Tage vor der Schlacht den Konsuln durch ein Traumgesicht verkündigt wurde, daß bei dem einen Heere der Feldherr, bei dem anderen das Heer selbst den Todesgöttern und der Mutter Erde verfallen fei, so machten die beiden Kon- suln mit einander aus, daß derjenige von ihnen, dessen Flügel zuerst weiche, sich selbst und damit das feindliche Heer dem Tode weihen solle. Als nun in der Schlacht der linke Flügel des Decius wich, so ließ er sich vom Ober-priester die Todesformel vorsagen, sprengte unter die Feinde und fiel, von Geschossen durchbohrt. Die Latiner geriethen in Schrecken; Manlius rief die noch frischen Triarier auf und gewann einen vollständigen Sieg. Innerhalb 3 Jahre wurden alle latinischen Städte unterworfen, die alte Bundesgenossenschaft, aber unter weit ungünstigeren Bedingungen, mit einigen erneuert; andere erhielten das römische Bürgerrecht, jedoch ohne Stimmrecht, und wurden so völlige Unterthanen Roms. Die Stadt Antium hielt sich am längsten; die ehernen Schnäbel (rostra) ihrer zum Theil verbrannten Schiffe wurden zur Verzierung der Rednerbühne in Rom verwendet, daher diese selbst rostra hieß. Da die Römer auf dem den Samnitern gehörigen Grund und Boden der vols-kischen Stadt Fregellä, welche im letzten Kriege von den Samnitern genommen und zerstört worden war, eine Kolonie gründeten und das Verlangen der Samniter, diese Kolonie wieder aufzuheben, zurückwiesen, so brach der zweite samnitische Krieg aus, in welchem die Samniter von den Lnkanern und Apuliern unter-325. stützt wurden. Der Diktator Lucius Papirius Cursor führte das römische Heer an. In seiner Abwesenheit lieferte sein Reiteroberst, Quintus Fabius
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