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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 72

1873 - Heilbronn : Scheurlen
72 Krieg mit Tarent und Pyrrhus. schen Frauen in die Stadt. Aber die Frauen nahmen die Geschenke nickt an, und der Senat ließ sich, als wegen des Abfalls der Bundesgenossen viele für den Frieden waren, durch den blinden Appius Claudius zu der Antwort bestimmen, daß man mit Pyrrhus erst unterhandeln könne, wenn er den Boden Italiens verlassen habe. So mußte Cineas, dem der Senat wie ein ^tath von lauter Königen erschien, unverrichteter Dinge wieder abziehen. Darauf drang Pyrrhus, um die Römer zu schrecken, von den Samnitern, Lukanern und Apuliern unterstutzt, eilig gegen Rom vor, wagte aber, betroffen über ihre erneuerten Rustungen, keinen Angriff, zog sich zurück und brachte den Winter m Tarent zu Während dieser Waffenruhe schickten die Römer wegen Los-kausung der Gefangenen eine Gesandtschaft an Pyrrhus, an deren Spitze Ca-ius Fabricius Luscinus stand. Diesen suchte Pyrrhus für den Frieden günstig zu stimmen. Aber er konnte ihn weder durch Geld bestechen noch durch den plötzlichen Anblick eines Elephanten erschrecken. Nun schickte Pyrrhus tue Gefangenen nach Rom zum Saturnalienfeste, welches im Decem-er nach der Weise des Karnevals gefeiert wurde, und befahl ihnen, falls der Friede nicht angenommen würde, zurückzukehren. Der Friede wurde auch jetzt mcht angenommen, und alle Gefangenen kamen zurück. Die Römer brachten ein neues Heer auf unter den Konsuln Publius Sulpicius und Publias 279.Decius Mus und zogen nach Apulien. Pyrrhus besiegte sie bei Asfutum abermals, obgleich sich Decius, wie sein Vater und Großvater, dem Tode/ge-weiht haben soll. Aber der Sieg war mit großen Opfern erkauft und Ärr-hus rief aus: „Noch einen solchen Sieg, und wir sind verloren." Seine/Lage luftaüen wurde immer mißlicher, und er war entschlossen, einen so/hartnäckigen Krieg aufzugeben. Hierin bestärkte ihn eine edelmüthige Ha/dlung des Konsuls Fabricius. Dieser lieferte den treulosen Arzt des Pyrrhus, der seinen Herrn zu vergiften versprach, demselben aus. Pyrrhus ließ damr alle Gefangenen frei, wogegen der Senat ebensoviele Sammter und Tarenti/ier frei ließ. Auch eine zweite Gesandtschaft des Cmeas in Rom fruchtete nichts, und so nahm Pyrrhus das Hilfegesuch der Syrakusaner gerne an, ließ in Tarent 278.eme kleine Besatzung zurück und schiffte nach Sicilien über. Dort tfix Aga-thokles, dessen Tochter Pyrrhus zur Gemahlin hatte, der Beherrscher von Syrakus und fast aller Städte Siciliens, durch Verrath umgekommen, und die Karthager benützten die darauffolgende Anarchie, um sich der gcfeen Insel zu bemächtigen, und schloßen Syrakus ein. Pyrrhus eroberte fass die ganze ^nsel, wurde aber von den Siciliern im Stiche gelassen und konn^ sich gegen die Karthager nicht mehr behaupten. Daher kehrte er nach Ta/ent zurück, führte fein Heer noch einmal gegen die Römer und wurde bei B/neventum 275.von Manuls Curius Dentatus besiegt. Nun ließ er eine B/satznng unter Milo in Tarent und schiffte nach Epirus zurück. Darauf sicher in Mace-274. donien ein, schlug den dortigen König Antigonus, zog auf das Hilfegesuch eines spartanischen Prinzen gegen Sparta, mußte aber die Belagerung dieser Stadt aufgeben. Nun wandte er sich wieder gegen Antigonus, k/elcher bei Argos staub, drang zugleich mit dessen Truppen in die Stadt ein, und ms er eben einen jungen Argiver, der ihn verwundet hatte, niederhauen wollte, jo wurde er von der Mutter desselben, welche vom Dach eines Hauses herab/die Gefahr ihres Sohnes sah, durch einen Ziegelstein niedergeworfen und d/rrauf von einem 272. macedonischen Soldaten getödtet.
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