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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 87

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Cimbern und Teutonen. 87 Unterhandlungen, den sehr in die Enge getriebenen Bocchus zu der Treulosigkeit m bewegen, daß er seinen eigenen Schwiegersohn, ^ugurtha, ihm aus-106. lieferte Jugurtha wurde im Triumph ausgeführt und starb im Gefängmß den Hungertod. Das Königreich Numidien wurde einem noch übrig gebliebenen Mitglieds der königlichen Familie überlasten. §- 67. C. Marius gegen Cimbern und Teutonen, Aquä Sexüä und Vercellä. 102. Schon vor dem jugurthinischen Kriege entstand in Deutschland eine große Völkerbewegung von Norden nach Süden, bei welcher hauptsächlich die Cimbern und Teutonen genannt werden. Die Cimbern wohnten srüher auf der Halb^ insel Jütland, die Teutonen an der Ostseeküste. Beide Völker wollten m südlicheren Gegenden Wohnplätze aufsuchen. Die Cimbern zogen zuerst in die Gegenden des schwarzen Meeres, von da gegen Westen der Donau entlang, und als sie von den Bojern (im heutigen Böhmen) zurückgeschlagen wurden, wandten sie sich südwestlich und drangen in Noricum (Östreich, Steiermark und Kärnten) ein. Dort schlugen sie bei Noreja den Konsul Papirius Carbo. Darauf 113. zogen sie durch Helvetien, wo zwei helvetische Stämme, die Tiguriner und Toygener, und die Ambronen, deren Abstammung und frühere Wohnsitze man nicht kennt, sich an sie anschloßen und auch die Teutonen sich mit ihnen vereinigten, und breiteten sich in den Rhonegegenden aus. Die Römer schickten ihnen neue Heere entgegen. Aber der Konsul Silanus wurde von ihnen 109. geschlagen, ebenso der Konsul Cassius Longinus von den Helvetiern am 107. Genfer See, und die Konsuln Cäpio und Manlius erlitten bei Arausio 105. (Orange) an der Rhone eine so furchtbare Niederlage, daß man in Rom in die größte Besorgniß kam und nur in Marius Rettung sah. Dieser erhielt, während er noch in Numidien stand, das Konsulat, das ihm vier Jahre nach-104-101. einander erneuert wurde, und hatte Zeit, sein Heer zu rüsten, zu ermuthigen und an Kriegszucht zu gewöhnen, während die Cimbern, wahrscheinlich in Begleitung der Tiguriner und Ambronen, nach Spanien zogen. Von da zurückgetrieben, wandten sie sich nach dem belgischen Gallien und vereinigten sich dort wieder mit den Teutonen. Darauf beschloßen sie, in zwei Abtheilungen nach Italien zu ziehen, die Cimbern und Tiguriner durch die Tiroler Alpenpässe, die Teutonen und Ambronen von der Rhone her. Marius, welcher sein Lager in der Nähe der Rhonemündung hatte, schlug bei Aquä Sextiäl02. (Aix) zuerst die Ambronen, und ein paar Tage darauf die Teutonen und nahm ihren König Teutobod gefangen. Mehr als 100,000 wurden erschlagen oder gefangen. Marius, zum fünftenmal Konsul, eilte seinem Kollegen Lutatius Catulus zu Hilfe, der vor den anstürmenden Cimbern ganz Oberitalien geräumt und sich über den Po zurückgezogen hatte. Die helvetischen Stämme waren im Gebirge zurückgeblieben und hatten sich von da wieder in ihre Heimat zerstreut. Catulus, bei welchem Sulla als Legat war, und Marius schlugen und vernichteten die Cimbern bei Vercellä (Vercelli). 100,000 Cim-101. bern sollen getödtet oder gefangen worden sein. Ein eigenthümlicher Kampf entspann sich noch zuletzt an der Wagenburg. Hier standen die deutschen Frauen, tödteten ihre fliehenden Männer, welche auf der Wagenburg Schutz suchten, tödteten ihre Kinder und sich selbst. Marius wurde als der dritte Gründer der Stadt Rom gefeiert.
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