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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 105

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Augustus und seine Familie. 105 Iii, Rom unter Cäsaren. 30 v. Chr. Augustus und sei» Haus. ßg §. 85. Arminius 9. Tod Jesu Christi 33. Apostel Paulus in Nom. Christenverfolgungcn 64. Während Octavian die Einrichtungen und Ämter der Republik fortbestehen ließ, sorgte er dafür, daß sie nichts zu bedeuten hatten. Er vereinigte nach und nach in seiner Person die Würde eines beständigen Oberfeldherrn (Imperator), Konsuls, Tribunen, Censors und Oberpriesters, also die höchste Militär-, Civil- und Priestergewalt, stellte sich dem von ihm gereinigten und von 1000 auf 600 Mitglieder beschränkten Senat nicht als Herr gegenüber, sondern nur als erster Senator (Princeps senatus), wußte es aber so einzurichten, daß alles, was er in seinem aus 20 Senatoren bestehenden geheimen Rathe beschlossen hatte, im Senate durchgesetzt wurde, und erklärte mit meisterhafter Verstellung einigemal im Senat, daß er des Regierens müde die ihm übertragenen Würden niederlegen wolle, woranf der bestürzte und zum Theil darauf abgerichtete Senat ihm die oberste Gewalt wieder auf weitere 5 oder 10 Jahre aufdrängen mußte. Er erhielt den Titel Augustus (der Verehrungswürdige), und der Monat Sextilis wurde gleichfalls Augustus genannt. Seine vorzüglichsten Rathgeber waren sein Feldherr und Schwiegersohn Agrippa und der fein gebildete Ritter Mäcenas. Sehr wichtige Stellen waren seitdem die eines Praefectus Urbi, der die städtische Polizei und Verwaltung unter sich hatte, und die eines Praefectus praetorio, welcher die 8 — 10,000 Mann starke Leibwache (cokortes praetorianae) befehligte. Auch machte die ungeheure Ausdehnung des Reichs und die Nachbarschaft streitlustiger Völker stehende Heere an den Grenzen nothwendig, welche am Rhein, an der Donau und am Euphrat in Standlagern (castra stativa) standen, während die Kriegsschiffe hauptsächlich in Misenunt und Ravenna lagen, was zusammen eine Macht von wenigstens 300,000 Mann ausmachte. An-' fangs fand ein Unterschied zwischen der Staatskasse (aerarium) und der kaiserlichen Privatkasse (fiscus) statt, welcher auf der Scheidung der dem Staate und der dem Kaiser samt den Einkünften unmittelbar unterworfenen Provinzen beruhte. Aber dieser Unterschied hörte später auf, und der Kaiser verfügte fortan über alle Einkünfte und Kassen. So viel auch dem Kaiser in der Politik glückte, so wenig Glück hatte er in seiner Familie. Seine einzige Tochter, Julia, welche sehr ausschweifend war, heiratete zuerst den Marcellus, Octavias Sohn, und nach dessen Tode Agrippa; diesem gebar sie 3 Söhne: Cajus Cäsar, Lucius Cäsar und Agrippa Posthumus. Aber diese 3 Söhne, von denen einer zum Nachfolger Octavians bestimmt war, starben frühe; die zwei ersten, wie man sagt, vergiftet durch Octavians dritte Gemahlin, die herrschsüchtige Li via; den letzten ließ sie gleich nach Augustus Tod durch Meuchelmörder todten. Lima war die Witwe des Tiberius Claudius Nero, von welchem sie zwei Söhne hatte, Tiberius und Drusus. Es lag ihr alles daran, Octavians Enkel aus dem Weg zu schaffen, damit diesem keine andere Wahl bleibe, als seinen Stiefsohn Tiberius zu adoptiren; dies geschah mit der Bestimmung, daß Tiberius den Sohn
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