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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 123

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Theoderich und die Ostgothen. Chlodwig. 123 §. 99. Ostgothen in Italien. Theoderich. 489. Oboafer beherrschte Italien mit- viel Klugheit, und das verübele Land erholte sich unter ihm nach und nach toieber. Als er aber feine Herrschaft zu weit gegen Osten ausbreiten wollte, kam er mit den in Ungarn ansäßigen Ostgothen in feinbliche Berührung. Ihr König war Theoberich, in der Nibelungensage Dietrich von Bern genannt, welcher in seiner Jugenb mehrere Jahre als Geisel in Konstantinopel zugebracht und bort einige Bilbung sich angeeignet hatte. Dieser zog, vom Kaiser Zeno, welcher die kriegerischen Nachbarn aus den Donaugegenben entfernen und den unabhängig schaltenden Oboafer bemüthigen wollte, hiezu aufgeforbert, nach Italien, schlug Oboafer in brei Schlachten, schloß ihn in Ravenna ein, konnte aber die Stadt erst nach brei-489. jähriger Belagerung zur Übergabe nöthigen. Oboafer unterwarf sich, würbe493. aber bald nachher von Theoberich aus Mißtrauen bei einem Gastmahle ermordet. Von Ravenna aus beherrschte Theoberich sein neu begrimbetes ostgothi- 493-526. fches Reich, welches Italien und die dazu gehörigen Inseln, Jllyrien, Dalmatien, Rätien, Noricum, einen Theil Pannoniens und später auch bte Provence umfaßte. Seinen Gothen gab er den brüten Theil des Landes und beschäftigte sie ausschließlich mit kriegerischen Übungen, währenb er die bürgerliche Thätigkeit, Handel, Gewerbe und Ackerbau den Römern überließ, welche ihre Gesetze und sonstigen Einrichtungen und Gewohnheiten behalten durften. Auch förberte Theoderich Bildung und Gelehrsamkeit und gab kenntnisreichen Römern, wie Cassioborus, bte höchsten Staatsämter. So kam Italien unter der einsichtsvollen und kräftigen 33jährigen Regierung Theoderichs des Großen wieder zur Ruhe und zu einer gewissen Blüte. Da der byzantinische Kaiser harte Verbote gegen den Arianismus ergehen ließ, so sah Theoberich, ber523. mit feinen Oftgothen sich zu biefer Lehre bekannte, hierin eine Aufreizung der katholischen Römer gegen bte ketzerischen Gothen und ließ sich zu der Hinrichtung der zwei angesehenen und wackeren Männer, Bostius und <Sym=525. machus, verleiten, welche einer hochverräterischen Verbinbung mit dem byzantinischen Hof beschulbigt waren. Er starb 526 und hinterließ das oftgothische Reich seinem erst sieben Jahre alten Enkel Athalarich, einem Sohn feiner Tochter Amalafwinth. §. 100. Franken in Gallien. Chlodwig und die Merowinger. 506. Zu jener Zeit wohnten die falifchen Franken zwischen Maas und Schelde, die ripuarifcheu am Niederrhein; das südwestliche Gallien hatten die Westgothen inne, die Gegenden an der Rhone und Saone bis zur Loire die Burgunder, Bretagne die Briten; nur das Land zwischen Loire und Seine hatte noch der römische Statthalter Syagrius im Besitz. Als Chlo-wig seinem Vater Chilberich, der aus dem Geschlecht des Merowäus ober der Merowinger abstammte, in der Regierung über einen Theil der salischen Franken folgte, so rüstete er sich zuerst zum Kampfe gegen Syagrius, und in 481. Verbindung mit anderen fränkischen Fürsten besiegte er ihn bei Soissons und nahm alles Land bis an die Loire in Besitz. Um sich in Burgundien 486. einmischen zu können, heiratete er Klotilde, die Tochter des Burgunderkönigs 493. Chilperich, den dessen eigener Bruder Gundobald ermordet hatte, unternahm aber
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