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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 126

1873 - Heilbronn : Scheurlen
126 Untergang der Ostgothen. Longobarden. Gothen besetzte Rom, das ihm die Thore öffnete, weil die katholischen Ein-to^ner ^em byzantinischen Kaiser einen Glaubensgenossen sahen, die aria- Nischen Gothen aber haßten. Vitiges belagerte Rom mit einer großen Macht 537. mußte aber nach einjähriger Belagerung wieder abziehen und eroberte mit Hilfe von 10,000 Burgundern Mailand, wo 300,000 männliche Einwohner nieder-ß^^uen worden setn sollen. Endlich trugen die Gothen Belisar selbst die Herrschaft und Krone Italiens an, wenn er vom Kaiser abfalle. Da er sich den, gab, als gehe er darauf ein, so wurde er in das von ihm bela- 540.gerte Ravenna eingelassen, nahm Vitiges gefangen, wurde aber von dem eifersüchtigen Justinian abberufen, schiffte sich nach Konstantinopel ein und schützte zwei Jahre lang das Reich gegen die Angriffe des Perserkönias Kosru Jtushtrvan. Die Ostgothen aber machten nach dem Abzug Belisars den 541. jungen Totilas zu ihrem König und eroberten unter ihm ganz Italien 544. wieder auch Rom. Da schickte Justinian Belisar zum zweitenmal nach Italien gab chm aber so wenig Geld und Truppen mit, daß er nichts ausrichten Ente, daher er um seine Zurückberufung bat und nach Konstantinopel zurückkehrte. Statt seiner wurde des Kaisers Liebling, Narses, Feldherr, ein Jfannf, der m emem kleinen, schwächlichen Körper eine Heldenseele barg. Dieser zog mit einem auserlesenen Heere von Longobarden, Herulern und Persern nach Italien, schlug bei Taginä (zwischen Ankona und Perugia) den König Totilas, welcher selbst ftel, und zog in Rom ein. Nun wählten die Gothen den tapfern Tejas zu ihrem König. Aber auch dieser erlag in der zwei- 554.tägigen mörderischen Schlacht am Vesuv und fiel. Als die beiden alemannischen Herzoge Leutharis und Bucellin mit 70,000 Alemannen und gramen den Gothen zu Hilfe kamen und bis nach Kalabrien zogen, so schlug Narses auch diese bei Capua. Der Rest der Gothen, der sich in einigen »e festen Plätzen eingeschlossen hatte, ergab sich.und wurde nach Konstantinopel 555. geschickt, wahrend andere Haufen sich in Rätien und Noricum ansiedelten. So war auch das ostgothische Reich vernichtet, Italien wurde eine Provinz des byzantinischen Reiches, und Narses der erste Exarch (Statthalter). §. 103. 568- Longobarden in Italien. Alboin. Nachdem Narses Italien 13 Jahre lang aufs beste verwaltet hatte, ließ chm die Kaiserin Sophia, Justins Ii. Gemahlin, sagen, er könne nun wieder in die Weiberstuben und zum Spinnrocken zurückkehren. Darauf erwiderte er, er wolle ihr einen Faden spinnen, an dem sie lange abzuwickeln haben werde, und rief die Longobarden ins Land. Diese waren während der Völkerwanderung von Norddeutschland nach Pannonien vorgedrungen und n^^n zur Vernichtung der Gepiden, welche im östlichen Ungarn und in 566. Siebenbürgen wohnten, ein Bündniß mit den Abamt, einem tatarischen Volke, welches damals die unteren Donauländer, östlich von den Gepiden, bewohnte, •oott^ zwei Feinden in die Mitte genommen, wurden die Gepiden vollständig vernichtet. Ihr König Kunimund fiel; der Longobardenkönig Alboin machte nach deutscher Sitte aus dessen Schädel ein Trinkgeschirr und nahm Kunimunds Tochter Rostmunt) zur Frau. Als die Longobarden auf Narses Einladung nach Italien zogen, rückten die Avaren gegen Westen vor und nahmen alles Land 568. von Ungarn bis Friaul, Enns und Böhmen in Besitz. Alboin eroberte alle Städte Oberitaliens mit leichter Mühe, Pavia erst nach dreijähriger
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