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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 138

1873 - Heilbronn : Scheurlen
j38 Normannen. Arnulf. Magyaren. dens, Norwegens und Dänemarks, machten damals nach allen Küsten Westeuropas Plünderungszüge, zerstörten Hamburg, drangen bis Köln und Trier vor, segelten auf der Seine bis Paris und spotteten der ohnmächtigen Könige von Deutschland und Frankreich. Zweimal zog Kaiser Karl der Dicke gegen sie, und zweimal erkaufte er von ihnen den Frieden um Geld und ein Stück Land. Dies raubte ihm vollends alle Achtung, und auf dem Reichstage zu Tribur (auf dem rechten Rheinufer oberhalb Mainz) wurde er von den deutschen 887.Großen des Thrones entsetzt und starb im folgenden Jahre. §. 111. 888. Arnulf. Magyarcn. Burgund. -899.M Die Deutschen wählten in Tribur den tapferen Herzog Arnulf von Kärnten, einen Sohn Karlmanns und Brudersohn Karls des Dicken, zum König, während in Frankreich Graf Odo von Paris und nach dessen Tode der obengenannte Karl der Einfältige gewählt wurde. Arnulf schlug 891.die gefürchteten Normannen bei Löwen an der Dyle und tilgte durch diesen glänzenden Sieg die Schmach seines Oheims. Dann zog er gegen den slavischen Fürsten Zwentibold von Mähren, der von ihm Böhmen als Lehen erhalten hatte, das nordwestliche Ungarn in Besitz nahm und ein großes unabhängiges Reich zu gründen suchte. Dessen Nachbarn in Ungarn waren die Magyaren, ein finnischer Volksstamm, der vom Uralgebirge in die Gegenden zwischen Don und Wolga gezogen war, von da aus immer weiter westlich 889. gegen die Donau vorrückte und endlich einen Theil Ungarns besetzte. Sie waren als gute Reiter und Pfeilschützen bekannt und hatten als eroberndes Volk ein großes Interesse daran, das benachbarte mährische Reich nicht zu sehr anwachsen zu lassen. Um seinen widerspenstigen Vasallen desto leichter demüthigen zu können, verband sich Arnulf mit den Magyaren und bewog sie, den Mährenkönig von Osten anzugreifen, während er von Westen her eindringe. Zwentibold wurde besiegt und mußte sich unterwerfen, und sein Reich zerfiel 892. bald darauf. Aber die Freundschaft der Magyaren, welche vorerst alles Land vom Flusse Gran bis zur Morawa einnahmen, war nicht von langer Dauer: sie wurden bald Deutschlands Hunnen. Auch nach Italien machte Arnulf 894. zwei Feldzüge; dort stritt Herzog Guido von Spoleto mit Markgraf Be- 896.rengar von Friaul um die Königskrone. Berengar war zum König von 888. Italien gekrönt worden und hatte Arnulfs Oberherrschaft anerkannt. Da er von Guido hart bedrängt wurde, so kam ihm Arnulf zu Hilfe, verjagte das Heer des Herzogs von Spoleto, ließ sich vom Papst zum Kaiser krönen und von den Römern Treue schwören. Er starb gleich nach seiner Rückkehr aus 899. Italien. Um jene Zeit sagten sich die ehemaligen burgundischen Länder von dem französischen Reiche ganz los. Herzog Boso von Pavia, ein Schwager 879.Karls des Kahlen, gründete das Königreich Provence oder das cisjuranische Burgund, welches die Provence, Dauphins, einen Theil von Languedoc, von Sayoyen und Burgund, der Franche-Comts, das Gebiet von Lyon und die Gegend von Lausanne umfaßte. Später gründete Rudolf, ein Urenkel 887.Ludwigs des Frommen, das transuranische Burgund oder Hochbu r-gund als besonderes Königreich, welches den größten Theil der Schweiz, Savoyens und der Franche-Comte in sich begriff. Sein Sohn Rudolf Ii., vereinigte die beiden burgundischen Staaten zu einem einzigen Reiche, welches
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