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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 145

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Fränkisches Haus: Heinrich Iv. und die Sachsen. 145 unter den zehn tapferen Söhnen des Grafen Tankred von Hauteville aus der Normandie die Grafschaft Apulien gegründet hatten, bestätigte er ihre Besitzung, um an ihnen Bundesgenossen gegen widerspenstige Päpste zu haben. Aber sein Sohn sollte bald merken, was für Bundesgenossen er an ihnen habe. Heinrich starb im 39. Lebensjahre. §. 116. Heinrich Iv. und Gregor vii. Simonie, Ehelosigkeit der Geistlichen, 1077. Investitur. Heinrichs sechsjähriger Sohn, Heinrich Iv., war bei seines Vaters Tod 1056-1106. bereits zum König gewählt und stand zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes. Aber die Kraft einer Frau reichte zur Zügelung der Vasallen nicht aus. Der herrschsüchtige Erzbischof Hanno von Köln verband sich mit mehreren Fürsten, entführte den zwölfjährigen Heinrich, als er mit 1062. seiner Mutter in Kaiserswerth war, nach Köln, machte sich zum Reichsverweser und hielt Heinrich in strenger Zucht. Doch mußteer seine einflußreiche Stellung seit 1063 mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen theilen. Dieser ließ ihn ein sinnliches, ausschweifendes Leben führen, brachte ihm hohe Begriffe von der Kaiserwürde, Stolz gegen die Fürsten und Haß gegen die Sachsen, mit denen er selbst in Fehde lebte, bei. Er erklärte den erst fünfzehnjährigen Heinrich für mündig; dieser hielt nun mit Adalbert, der bei ihm 1065. alles galt, eine prächtige Hofhaltung zu Goslar und erbitterte die Sachsen durch seine Gewaltthätigkeiten und Ausschweifungen. Er mußte zwar auf Andrängen Hanno's und Anderer Adalbert von sich entfernen und Hanno die Reichsgeschäfte übertragen; aber Adalbert erschien bald wieder bei Hofe und reizte Heinrich noch mehr auf. Als dieser nun auf eine böswillige Beschuldigung hin dem sächsischen Grafen, Otto von Nordheim, dem seine Mutter Agnes das Herzogthum Baiern übertragen hatte, das Herzogthum nahm und es dessen Schwiegersohn Wels gab; als er Otto und dessen Bundesgenossen, Magnus, den Sohn des Herzogs von Sachsen, in Haft hielt und die Sachsen durch Steuern, Erbauung von Zwingburgen und Frohnen immer mehr drückte, so empörten sich diese endlich und rückten mit 60,000 Mann unter Otto von Nordheim, der seiner Haft entlassen war, gegen Goslar an. Heinrich flüchtete sich auf sein festes Bergschloß, die Harzburg, wurde hier von den Sachsen . belagert und mußte fliehen. Die Sachsen zerstörten die Harzburg und andere 1073. Schlösser im Harz und drohten, die Besatzungen niederzumachen, wenn Magnus nicht freigegeben werde. Da aber die Sachsen in Harzburg die Kirche plünderten und verbrannten und die Gebeine der dort begrabenen Verwandten Heinrichs umherstreuten, so erregten sie selbst auch Entrüstung, und es gelang Heinrich, mit Hilfe der oberdeutschen und rheinischen Fürsten und Städte ein ansehnliches Heer zusammenzubringen. Mit diesem schlug er die Sachsen in der Schlacht bei Langensalza (an der Unstrut). Die sächsischen Großen 1075. unterwarfen sich, wurden aber alle gefangen gehalten, außer Otto von Nordheim, ihre Lehen Anderen gegeben, die Festungen wieder hergestellt und die Bischöfe nach Willkür ab- und eingesetzt. Gegen das Letztere protestirte Papst Gregor Vii., und da zugleich die Sachsen Heinrich bei dem Papste anklagten, so hatte dieser die beste Gelegenheit, seine Grundsätze über das Papstthum geltend zu machen und den Kampf der Kirche mit der weltlichen Macht zu beginnen. Müller, Geschichte. 8. Aufl. 10
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