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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 158

1873 - Heilbronn : Scheurlen
158 Hohenftaufisches Haus: Friedrich Barbarossa. seinen Burgruinen die Weibertreue genannt wird. Der welfische Kampf wurde dadurch beendigt, daß Konrad dem dreizehnjährigen Heinrich das 1142.Herzogthum Sachsen verlieh, wofür Albrecht der Bär die Unabhängigkeit seiner Markgrafschaft von sächsischer Hoheit und die Aussicht erhielt, seine Herrschaft unter den Slaven noch weiter auszudehnen. Diese inneren Streitigkeiten hielten Konrad von Italien ab. Hier trat Arnold von Brescia gegen die weltliche Macht des Papstthums und der ganzen Geistlichkeit auf und verlangte, daß weder der Papst noch irgend ein anderer Geistlicher Güterbesitz oder Hoheitsrechte haben, daß die Kirche nur von den Opfern und Zehnten der Gläubigen leben solle. Eine solche Lehre gefiel sowohl den lombardischen Städten, als den Bewohnern von Rom. Die Letzteren erklärten dem Papste, daß es mit seiner Herrschaft über die Stadt zu Ende sei; die alte republikanische Verfassung wurde hervorgeholt, ein Senat mit zwei Konsuln sollte wieder gewählt, der Ritterstand und die plebejische Gemeinde mit ihren Tribut- und Centuriat-Komitien hergestellt werden. Mehrere Päpste unterlagen in diesem Kampfe, und die Römer luden Konrad ein, nach Rom zu kommen und in der Hauptstadt der Welt freier und mächtiger zu herrschen als irgend einer seiner Vorfahren. Aber dieser kannte ihre Unzuverläßigkeit zu gut, als daß er solchen Lockungen nachgegeben hätte. Wenige Jahre nach 1152. seinem Kreuzzug starb Konrad Iii. Vor seinem Tode empfahl er, mit Übergehung seines noch minderjährigen Sohnes, seinen kraftvollen Neffen Friedrich, der auf eben diesem Kreuzzuge Proben ausgezeichneter Tapferkeit abgelegt hatte, zum Nachfolger. §. 126. 1176. Friedrich I. Barbarossa. Die Lombarden und Alexander Iii. Papst. Heinrich der Löwe. Wittelsbach. 1152-1190. Friedrich I. Barbarossa war ein Kaiser im Sinne Karls des Großen und Ottos I., der nicht dulden wollte, daß irgend eine Macht auf Erden sich nicht vor der kaiserlichen beuge, und der den deutschen Namen zum geachtetsten und gefürchtetem unter allen machte. Auch er hatte, wie Konrad, seine We l-fenkämpfe; am meisten aber machte ihm Italien zu schaffen, wo nicht bloß der Papst der unversöhnliche Gegner jeder kraftvollen kaiserlichen Regierung war, sondern auch die lombardischen Städte, besonders das stolze Mailand, sich zur Unabhängigkeit kleiner Republiken erhoben und nicht mehr im Sinne hatten, sich unter den Willen des Kaisers zu beugen. Um in Deutschland Ruhe und an den Welfen mächtige Freunde zu haben, gab er dem Sachsenherzog, Heinrich dem Löwen, auch das Her- 1156.zogthum Baiern zurück. Der östreichische Heinrich, welcher dasselbe inne hatte, erhielt dafür die Markgrafschaft Östreich, durch das Land ob der Enns vergrößert, als Herzogthum. Den Herzog von Polen zwang er zum 1157.Lehenseid, machte den Herzog von Böhmen für seine Hilfe im polnischen Krieg zum König, gab bei einem dänischen Prinzenstreit Dänemark einen 1152.König, nahm diesem den Lehenseid ab und ließ die burgundischen Großen 1157. in Besan^on huldigen. In allen zu Deutschland gehörigen Ländern wußte er dem kaiserlichen Wort Achtung und Gehorsam zu verschaffen. Aber sein Hauptaugenmerk war auf Italien gerichtet, wohin er sechs sogenannte Römerzüge unternahm. Auf seinem ersten Zuge berief er die Abgeordneten der 1154.italienischen Städte und sämtliche Vasallen zu einem Reichstag auf die Ron-
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