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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 167

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Mongolen. Interregnum. Hansa. 167 Friede zu Stande, und ihre Nachkommen beherrschten noch lange die ge-1302. trennten Königreiche Neapel und Sicilien als päpstliche Lehen. Wn* tft hör Einfall der Mongolen (Tataren) zu erwähnen, ine zwi- Müngolen wagten nicht, mit veuycyer Lapferien nocy wrurrr ^ mächen, zogen sich aus Schlesien zurück, verwüsteten Ungarn auf eme schreck- liche Weise, gierigen wieder nach Asien, vernichteten das Kaüsat von Bagdad, das einst vom Indus bis zum atlantischen Ocean geherrscht hatte, und er-1258. stürmten Bagdad, wobei 200,000 Menschen umgekommen fern sollen. Um Rußland herrschten sie noch länger als 200 Jahre. Nach dem Tode Konrads Iv. war Wilhelm allein König von Deutschland ; aber er hatte nicht das geringste Ansehen, und als er die Bewohner von Westfriesland, welche sich der Oberherrschaft der Grafen von Holland schon längst widersetzten, angriff, wurde er von ihnen erschlagen. Kein deutscher 1256. Fürst wollte die Kaiserkrone annehmen. Da bot sie der Erzbischos von Köln dem Herzog Richard von Kornwallis, dem Bruder des Königs Heinrich Iii. von England, an, und der Erzbischof von Trier dem König von Kastilien, Älfons X., dem Weisen. Beide nahmen die Krone an, die Erzbischöfe ließen sich tüchtig bezahlen, und so hatte man wieder zwei Kaiser, genau genommen aber gar keinen. Denn die weltlichen Fürsten, Ritter und Städte fragten nichts nach diesen Kaisern; Alfons kam nie nach Deutschland, Richard nur dreimal, und jedesmal nur auf kurze Zeit. Diese „kaiserlose, schreckliche Zeit, wo kein Richter auf Erden war", erzeugte jenen Zustand, den man mit einem Worte das Faustrecht heißt. Die weltlichen und geistlichen Fürsten führten unter einander oder mit den Städten Krieg; der nietete Adel führte von seinen Burgen aus eine Art Räuberleben und schleppte Reisende und Handelsgüter fort. Da unter diesem anarchischen Zustande des sogenannten Interregnums (Zwischenreich) die Bürger in den Handelsstädten am meisten zu leiden hatten, so stifteten mehr als 60 meist am Rhein gelegene Städte, wie Mainz, Worms, Speier, Straßburg, Basel, zu gegenseitigem Schutz den rheinischen Stüdtebund und hielten Kriegsschiffe mit Arrjlbrustschützen und Fußvolk und Reiter für etwaige Angriffe stets bereit. An der Spitze dieses Bundes standen Mainz und Worms. Noch bedeutender als der rheinische Bund war die Hansa, welche mehr als 70 Städte zu Mitgliedern zählte (theils Seestädte, wie Bremen, Hamburg, Lübeck, Dan-1241. zig, Riga, theils im Innern Norddeutschlands, wie Köln, Braunschweig, Osnabrück, Magdeburg, Berlin, Kulm, Thorn u. s. w.) und über eine große Handels- und Kriegsflotte gebot. Der Bund erstreckte sich von der Schelde bis Liefland und war in vier große Quartiere eingetheilt, deren Hauptstädte A §. 129. Interregnum. Hansa. 1254-1273.
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