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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 168

1873 - Heilbronn : Scheurlen
168 Rudolf von Habsburg. Lübeck, Danzig, Köln und Braunschweig waren. Lübeck war der Hauptort des Bundes, der dortige Bürgermeister der Vorsteher desselben in Lübeck die Bundesversammlungen und die Bundeskasse. Für den auswärtigen Handel hatte die Hansa in London, in Brügge, in Nowgorod und in Bergen (Norwegen) große Handelskomptoire. Sie führte als selbständige, tom Kaiser unabhängige Macht Krieg mit auswärtigen Staaten, züchtigte Däue-mark und Norwegen wiederholt und hatte den ganzen Handel im Norden Europas in ihrer Hand. Deutschland war der Mittelpunkt des europäischen Handels und brachte die Erzeugnisse und Handelswaaren des Südens aus den Seestädten Venedig, Genua, Pisa, Amalfi zu Land nach dem Ncr-den; im Innern Deutschlands waren Augsburg, Nürnberg, Straßburg, Frankfurt, Köln sehr bedeutende Handelsstädte. Die deutsche Flotte war damals bei weitem die erste im Norden Europas, und der anmaßende Där.e zitterte vor ihr. 5. Habsburger, Wittelsbacher, Luremburger. §. 130. 1273. Rudolf von Habsburg und Ottokar von Böhmen. Ostreich. 1272. _lnach König Richards Tod wurde durch die Verwendung des Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, und des Erzbischofs 1273-1291. Werner von Mainz Gras Rudolf von Habsburg, welcher in der Schweiz und im Elsaß Besitzungen hatte, und durch Tapferkeit und Klugheit sich auszeichnete, zum deutschen König gewählt und von Papst Gregor X. bestätigt nachdem er geschworen hatte, daß er die Güter der Kirche und ihrer Vasallen mcht angreifen, in Rom und dem ganzen Kirchenstaat keine Würde annehmen und, falls der Papst ihn zum Kaiser fröne, einen Kreuzzug unternehmen wolle. Das erste und zweite hielt er; denn er sah Italien als die Löwenhöhle cm, bei welcher man wohl die Fußstapfen solcher, die hineingekommen, aber nicht solcher, die wohlbehalten herausgekommen feien, wahrnehme. Er erkannte ganz richtig, daß das kraftvolle Hohenstaufengefchlecht nur durch diese Löwenhöhle zu Grunde gegangen sei, und daß der anarchische Zustand Deutschlands, wie er schon seit Friedrich Ii. angefangen hatte, nur darin feinen Grund hebe, daß man nicht in Italien einen Riesenkampf auskämpfen und zugleich in Deutschland die nach möglichster Unabhängigkeit strebenden Vasallen in den Schranken halten könne. Daher kümmerte sich Rudolf bloß um Deutschland, suchte sich in Deutschland, nicht in Italien eine starke Hausmacht zu gründen, g.eng nie nach Italien, und durch Gregors bald darauf erfolgten Tod hielt er sich seines Versprechens, einen Kreuzzug zu unternehmen, für entbunden. Dec mächtigste unter den deutschen Vasallen war damals König Ottokar von Böhmen und Mähren, der während des Interregnums auch Östreich, Steiermark, Kärnten und Krain an sich gebracht hatte und sicher auf die deutsche Krone rechnete. Da Ottokar keine Huldigung leistete und auf dreimalige Vorladung nicht erschien, so rückte Rudolf mit einem Heere in d:e Nähe von Wien, worauf jener sich freiwillig unterwarf, Böhmen und Mähren, vor 1276. Rudolf knieend, als Lehen empsieng und die übrigen Länder herausgab. Bald aber bereute, Ottokar diesen Schritt und rüstete sich aufs neue. Rudolf rückte wieder in Ostreich ein, verstärkte sein Heer durch Ungarn, Kärntner und Steiermärker und lieferte Ottokar die Schlacht auf dem Marchfelde bei
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