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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 171

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Heinrich Vii. Friedrich von Östreich und Ludwig der Baier. 171 von Schwaben (später Parricida genannt), welchem er sein habsburgifches Erbe trotz mehrmaliger Bitten nicht herausgab, nebst 4 aargauischen Dienstleuten über ihn her und ermordete ihn. Die Mörder entflohen, nur einer, 1. Mai 1308. Rudolf von Wart, wurde gefangen und lebendig aufs Rad geflochten, wo er erst nach dreitägiger Qual endete. Fürchterlich war die Rache der Kaiserin Elisabeth (einer Stiefschwester Konradins) und ihrer verwitweten Tochter, der Königin von Ungarn, Agnes. Verwandte, Unterthanen, Diener, Weiber und Kinder der Verschworenen wurden hingerichtet, 63 Ritter auf einmal, und dabei sagte Agnes, die im Blute stand: „Heute bade ich im Maithau". Gegen 1000 unschuldige Personen wurden als Todtenopser hingeschlachtet.. Um jene Zeit verlegte Papst Klemens V. seinen Sitz von Rom nach 1305. Avignon in Südsrankreich, was er als Franzose bei seiner durch französischen Einfluß bewirkten Wahl hatte versprechen müssen. Hier wohnten die Päpste 71 Jahre, welche Zeit man das päpstliche Exil oder die zweite babylonische Gefangenschaft nennt. Dadurch kam das Papstthum ganz unter französischen Einfluß und verlor ebendamit an Einfluß über andere Länder. §. 132. Heinrich Vii. Ludwig der Baier und Friedrich von Östreich. *314. König Philipp der Schöne von Frankreich wollte die deutsche Kaiserkrone seinem Bruder Karl verschaffen und gab dem Papste zu Avignon die nöthigen Weisungen. Aber der Erzbischos Eichspalter von Mainz sorgte 1308-1313. dafür, daß Graf Heinrich Vii. von Luxemburg gewählt wurde. Dieser brachte durch Vermählung seines Sohnes Johann mit einer Schwester des kinderlosen Königs Wenzel die böhmische Krone an sein Haus, sorgte für Aufrechthaltung des Landfriedens und sprach über den widerspenstigen Grafen Eberhard von Württemberg die Acht aus. Konrad von Weinsberg fiel mit dem Heere der schwäbischen Reichsstädte und anderer Feinde Eberhards im Auftrag des Kaisers in die Grafschaft Württemberg ein und schlug Eberhards Truppen. Die Eßlinger zerstörten das Stammschloß Württemberg und die Burg Beutelsbach mit dem Erbbegräbnis Eberhard mußte fliehen, bekam aber nach Heinrichs Tode seine ganze Grafschaft wieder. Heinrich war mit seinem Wirkungskreis in Deutschland nicht zufrieden: er wollte die Bahn der Hohenstaufen wandeln und zog nach Italien. In Mailand wurde er als König der Lombardei gekrönt; sobald er aber Geldforderungen erhob, ent-1311. standen dort und in vielen anderen Städten Oberitaliens Unruhen, und der alte Streit der Guelfen und Gibellinen erwachte wieder. Art der Spitze der Guelfen standen die lombardischen Städte, das mächtige Florenz und König Robert von Neapel; mit dem Kaiser hielten es Genua und Pisa und König Friedrich von ©teilten. Nach Unterwerfung der lombardischen Städte zog Heinrich gegen Rom, erzwang den Einzug und wurde als Kaiser gekrönt. Darauf verwüstete er Toskana, konnte aber Florenz nicht bezwingen, und als er im Einverständniß mit seinen Bundesgenossen nach Neapel aufbrechen wollte, starb er in Buonconvento. 1313. Von den Kurfürsten wählten die einen, die luxemburgische Partei, Herzog Ludwig von Oberbaiern, die anderen, die habsburgische Partei, Herzog Friedrich den Schönen von Östreich. Die meisten Städte am Mittel- 1814. und Unterrhein und die schweizerischen Waldstätte waren für Ludwig, für Friedrich die oberländifchen Grafen, besonders Eberhard von Württemberg.
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