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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 174

1873 - Heilbronn : Scheurlen
174 Wenzel. Städtekrieg. Schlacht bei Sempach. §. 134. 1386. Schlacht bei Sempach. Arnold von Winkelried. 1378-1400. Nach Karls Iv. Tod wurde sein ältester Sohn, Wenzel, König von Böhmen, deutscher Kaiser. Dieser rohe und grausame Fürst brachte es durch den tyrannischen Druck, den er in Böhmen gegen Adel und Geistlichkeit (Ne- 1394. pomuk) ausübte, so weit, daß ihn einige vom böhmischen Adel im Prager Schloß gefangen setzten. Unter ihm nahm die Verwirrung im deutschen Reich zu. Die kleineren Städte mußten durch Bündnisse sich stärken. So entstand der große schwäbische Städtebund, der namentlich gegen die Grafen von Württemberg gerichtet war und mit den fränkischen und rheinischen Städten in Verbindung stand. Um sowohl den Fürsten als den Städten Widerstand leisten zu können, schloßen auch die Ritter mit einander Bündnisse, wie die Schlegler, die Löwen-, die St. Georgs-Ritter. Unter diesen Verbindungen gab es beständig Kämpfe, und nach dem Kaiser fragte man nichts. Als der Erzbischof von Salzburg, welcher zum schwäbischen Städte- 1387. bund gehörte, von dem Herzog von Baiern angegriffen und gefangen genommen wurde, so nahm sich der Bund seiner an, und es entstand der große Städtekrieg, in welchem Baiern, Schwaben, Franken und die Rheingegenden verheert wurden. Mit dem Herzog von Baiern hielt es der Pfalz graf und Graf Eberhard der Greiner von Württemberg, mit den schwäbischen Städten die fränkischen und rheinischen. Die schwäbischen Städte wurden bei Döf- 1388.fingen von Eberhard, der an der Spitze des schwäbischen Adels stand und in dieser Schlacht seinen Sohn Ulrich verlor, vollständig geschlagen, ebenso die rheinischen Städte von dem Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz bei Worms und die fränkischen von den Bischöfen von Würzburg und Bamberg und dem Burggrafen von Nürnberg. Dadurch war die Macht der Städte gebrochen; sie mußten ihren Bund aufheben, und auf einem Reichs- 1389. tage zu Eg er verkündete Wenzel einen allgemeinen Landfrieden auf 6 Jahre. Anders war der Ausgang desjenigen Kampfes, welcher 2 Jahre vorher zwischen der Eidgenossenschaft und dem Hause Habsburg ausgebrochen war. Die Eidgenossen hatten mit den schwäbischen und fränkischen Städten 1385.einen Bund zu Konstanz geschlossen, der es offenbar auf die Unterdrückung des schwäbischen Adels, besonders der Grafen von Württemberg, abgesehen hatte. Aber die Waldstätte wollten keinen Krieg außerhalb ihrer Grenzen führen, ermuthigten zwar die Städte durch ihren Sieg, halfen ihnen aber nicht. Ebenso wollten aber auch sie selbst nicht die Hilfe jener aufbieten, und so glaubte Herzog Leopold von Östreich, welcher zugleich die habsburgischen Güter im Elsaß, Schwaben, Steiermark und der Schweiz besaß, mit seiner zahlreichen Schar von Rittern das Bauernvolk leicht vernichten zu können. Aber bei Sempach wurden die Ritter, wie man sagt, durch die 1386. Aufopferung Arnolds von Winkelried aus Unterwalden, von 1300 Bauern vollständig geschlagen, und 656 Grafen und Ritter getödtet; auch Leopold fiel. Als bald darauf die Östreicher in Glarus einfielen, wurden sie von 1388.500 Glarnern und wenigen andern Eidgenossen bei Näfels geschlagen. Die Appenzeller, welche von dem Abt von St. Gallen hart bedrückt wurden, 1403. schlugen dessen Heer am Speicher; und als Leopolds Sohn, Herzog Friedrich von Östreich, für den Abt ins Feld zog, schlugen sie ihn bei Wolfhalden 1405.und unter Anführung des Grafen Rudolf von Werdenberg ein anderes Heer am Stoß. Später trat Appenzell, das in diesem Kriege von Schwyz
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