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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 175

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Ruprecht. Sigismund. Koncil von Konstanz. 175 und Glarus unterstützt wurde, sowie auch Freiburg, Solothurn, Basel und Schaffhausen der Eidgenossenschaft bei, die nun aus 13 Kantonen bestand, bei welcher Zahl es bis zum Anfang unsres Jahrhunderts blieb. Als Wenzel dem Galeazzo Visconti, der sich zum Herrn von Mailand und den meisten lombardischen Städten gemacht hatte, für 100,000 Gold- 1395. gülden Mailand als erbliches Herzogthum verlieh, so benützte der Erzbischof von Mainz die Entrüstung hierüber und die allgemeine Unzufriedenheit mit des Kaisers Regierung, um in Gemeinschaft mit den Kurfürsten von Köln und Trier Wenzel für abgesetzt zu erklären und Ruprecht von der Pfalz zum 1400-1410. deutschen Kaiser zu wählen. Da Wenzel mit dem böhmischen Adel und mit seinem Bruder Sigismund, der ihn gefangen nahm, genug zu thun hatte, so konnte er gegen seine Absetzung nur Protestiren, aber nichts ausrichten. Aber auch der neue König Ruprecht, der das Herzogthum Mailand auflösen, die Lombardei wieder unmittelbar unter das Reich bringen und in Deutschland Ordnung schaffen sollte, richtete nichts aus. Als er mit 15,000 Reitern nach Italien zog, wurde er von Viscontis Truppen bei Brescia geschlagen, und 1401. da er in den deutschen Angelegenheiten vom Erzbischof von Mainz, der ihn zum König gemacht hatte, sich nicht als bloßes Werkzeug gebrauchen ließ, so schloß dieser mit dem Markgrafen von Baden und dem Grafen Eberhard von Württemberg und einigen Städten den Marbach er Bund gegen ihn und 1405. rüstete ein Heer. Ruprecht mußte sich mit den einzelnen Gliedern vergleichen und den Bund anerkennen. Schon drohte wegen der kirchlichen Spaltung ein neuer Kampf zwischen Ruprecht und den Städten auszubrechen, als er starb. 1410. §. 135. Kirchenspaltung. Koncil von Konstanz. Kaiser Sigismund. Johann 1415-Hus. Hohenzollern in Brandenburg. Die Mehrzahl der Kurfürsten wählte Wenzels Bruder, König Sigis-1410-1437. mund von Ungarn, zum deutschen Kaiser. Unter ihm sollte die Kirchenspaltung (Schisma) aufgehoben werden, welche dadurch entstanden war, daß nach dem Tode des Papstes Gregor Xi. (1378) die Römer Urban Vi. wühlten, der zu Rom residirte, die französischen Kardinäle Klemens Vii., der seine Residenz wieder in Avignon aufschlug. Und als die Kirchenversammlung in Pisa diesem Zustande abhelfen wollte, beide Päpste absetzte 1409. und Alexander V. wählte, so bekam man, da die Abgesetzten nicht zur Abdankung zu bewegen waren, 3 Päpste. Jeder von diesen drei erklärte sich für den wahren Papst und verfluchte die anderen Päpste und ihre Anhänger. Dadurch mußte der Glaube an die Unfehlbarkeit der Päpste und ihre ganze Stellung tief erschüttert werden. Daher drang man von allen Seiten auf eine Verbesserung der Kirche an Haupt und Gliedern, und die größten Theologen, besonders die in Paris, verlangten die Berufung eines allgemeinen, vom Papste unabhängigen Koncils. Sigismund brachte endlich Papst Johann Xxiii. dazu, eine Kirchenversammlung nach Kon-1414-1418. stanz auszuschreiben. Eine ungeheure Menge, zuweilen 80—150,000 Menschen, kam zusammen; Johann und Sigismund waren selbst zugegen. Aber Johann, gegen welchen wegen seines lasterhaften Lebenswandels eine Anklage beim Koncil eingereicht wurde, entfloh, nachdem er auf das Andrängen des Koncils seine Abdankung unterschrieben hatte, mit dem von ihm gewonnenen Herzog Friedrich von Östreich aus Konstanz nach Schaffhausen, in der Ab-
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