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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 189

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Zwingli. Schweizer-Reformation. 189 §. 147. Zwingli und die Schweizer-Reformation: 1519-1531. Utlu tiu, .uituiuiv yuu ------- 1 ' . ' „ .* „ v ,— f . Mittler verdränge, und gegen den Ablaß, den der Ablaßkramer Samson, em Franziskanermönch, in Schwyz verkaufte. Das Domkapitel zu Zürich wählte ihn zum Prediger am großen Münster in Zürich, und er gewann durch seme 1519. Predigten einen großen Anhang, eiferte nicht bloß, wie Luther, gegen nrch-liche Mißbrauche, sondern auch gegen politische, wie das Reislaufen der Schweizer, und gegen die Jahrgehalte, welche vornehme Familien von fremden Fürsten bezogen. Als Samson auch nach Zürich kam, bewirkte Zwingli durch seme Predigten und durch seinen Einfluß beim Rath, daß jener in der Stadt mcht auftreten durfte und unverrichteter Sache wieder abreiste. Der alte Gottesdienst wurde in Zürich abgeschafft und die neue Kirchenverfassung gegründet, 15^. nach welcher alle kirchliche Gewalt in der Gemeinde, das Hecht m dem von der Gemeinde gewählten großen Rath beruhte. Bilder, Kreuze, Kerzen, Altäre und Orgeln wurden aus der Kirche entfernt und das Abendmahl nach Art der urchristlichen Liebesmahle, als Zeichen der Erinnerung und Gemeinschaft, eingerichtet. Ebenso reformirte in B a s e l der in Weinsberg geborene Okolam-padius (Hausschein), in Bern Haller. Die Disputation in Baden, wo Haller und Ökolampadius gegen Eck und Fab er, bischöflichen Vicar in Kon- 1526. stanz, sprachen und die Lehre von der Messe, vom Heiligen- und Bilderdienst bekämpften, beförderte die Festigkeit und Ausbreitung der Reformation. Diese erlangte in Appenzell, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Graubündten den Sieg und setzte sich auch in mehreren oberdeutschen Städten, wie Straßburg und Ulm, fest. Weil aber Zwingli und Luther in mehreren Glaubenspunkten von einander abwichen und einen heftigen Schriftstreit mit einander führten, so brachte der für das Gelingen der Reformation und für ihre glückliche Vertheidigung gegen den Kaiser besorgte Philipp von Hessen das Mar- 1529. burger Gespräch zu Stande, an welchem Luther und Melanchthon einerseits, Zwingli und Ökolampadius andererseits mit einigen Freunden persönlich theilnahmen. Aber wenn auch die beiden Parteien in mehreren anderen Punkten gegenseitig nachgaben, so war doch in ihrer beiderseitigen Auffassung vom Abendmahl von keinem Nachgeben die Rede. Lutheraner und Reformirte bildeten fortwährend zwei besondere Parteien in dem Lager der Evangelischen. Inzwischen brach ein blutiger Kampf in der Schweiz selbst aus. Gegen die reformirten Kantone, besonders gegen Zürich und Bern mit ihren religiöspolitischen Neuerungen, erhoben sich die katholischen Fünforte: Luzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, welche nicht nur ihre alten Religionsformen, sondern auch das Reislaufen und die Jahrgelder beibehalten und nicht dulden wollten, daß die von den Eidgenossen gemeinschaftlich verwalteten Vogteien (Rheinthal und Thurgau) von Zürich und Bern resormirt würden. Sie verbannten und verbrannten reformirte Prediger und schloßen mit König Ferdinand ein Bündniß. Die Truppen Zürichs rückten aus, Zwingli als Feldprediger mit. Bern brachte 1529.
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