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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 197

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Karls Kriege mit Frankreich. 197 §. 153. Kriege Karls V. mit Frankreich. Franz i. Türkenkriege. Philipp Ii. 1521-1556. von Spanien. Abfall der Niederlande. Die erste Spannung zwischen Karl und Franz entstand dadurch, daß nach Maximilians Tode Franz sich um die deutsche Kaiserkrone bewarb, aber Karl ihm vorgezogen wurde. Nun suchte jener Karls Macht aus jede Weise zu schwächen, wozu ihm die Verhältnisse in Italien und Burgund reichen Anlaß gaben. Franz hatte in der Riesenschlacht von Marignano den Herzog 1515. von Mailand, Maximilian Sforza, und die mit ihm verbündeten Schweizer besiegt und wurde dadurch Herr von Mailand, Genua und einem großen Theil der Lombardei. Sobald Karl den deutschen Kaiserthron bestieg, so machte er seine Rechte aus das deutsche Reichslehen Mailand geltend, und dadurch kam es zum ersten Krieg, in welchem die Schweizer auf fran- 1521-1526. zösischer Seite fochten, der Papst, der König von England und die Republik Venedig es mit Karl hielten. Die Franzosen wurden aus Italien verjagt und über die Alpen zurückgedrängt; Sforza erhielt das Herzogthum Mailand wieder als kaiserliches Lehen. Auch bei einem zweiten Einfall wurden die Fran- 1522. zosen aus Italien zurückgeschlagen, auf dem Rückzug siel der tapfere Ritter Bayard, und der von Franz gekränkte und deßhalb zu Karl übergetretene tapfere Connetable von Bourbon zog mit dem kaiserlichen Heere ins südliche Frankreich; aber der Angriff auf Marseille wurde zurückgeschlagen und die Kaiserlichen mußten sich zurückziehen. Franz folgte ihnen, nahm Mailand, belagerte lange und vergeblich Pavia, Bourbon erschien mit einem neuen, von Georg Frundsberg in Deutschland angeworbenen Heere, vereinigte sich mit dem Spanier Peskara, der König wurde in der Schlacht bei Pavia gänzlich geschlagen, ge- 1525. fangen und nach Madrid geführt. Im folgenden Jahre kam der Madrider Friede zu Stande, wonach Franz seine Freiheit wieder erhielt gegen die eidliche Versicherung, daß er auf Italien verzichte und Burgund herausgebe. Dem Papst Klemens Vii. war die kaiserliche Macht in Italien zu groß; er entband König Franz seines Eides und stiftete mit Frankreich, England, Venedig, Mailand die heilige Liga gegen Karl, und so begann der zweite Krieg. Schnell hatte Frundsberg ein neues Heer gesammelt; die Lu- 1527-1529. theraner eilten in Masse zu seinen Fahnen gegen den Papst; er vereinigte sich mit Bourbon, und beide brachen nun gegen Rom auf. Unterwegs wurde Frundsberg, aufgeregt durch eine Meuterei feiner Soldaten, vom Schlag gerührt, erholte sich zwar wieder, konnte aber an dem weiteren Feldzug keinen Antheil nehmen. Rom wurde von den Deutschen und spanischen Söldnern erstürmt, aber Bourbon fiel. Die Stadt wurde geplündert, der in der En- 6. Mai 1527. gelsburg eingeschlossene Papst mußte harte Bedingungen unterschreiben; doch gelang es ihm zu entfliehen. Zwar rückte ein französisches Heer in Neapel ein, aber es konnte sich nicht lange halten, und Karl blieb Herr in Italien. Endlich kam es durch Vermittlung der Tante Karls, Margaretha, und der Mutter Franzens, Luise von Savoyen, zu dem Damenfrieden von Cam-bray, in welchem Franz aufs neue feinen Ansprüchen auf Mailand entsagte, 1529. aber Burgund behielt. Auch mit Klemens Vii. schloß Karl Frieden, versprach ihm, gegen die lutherische Lehre in Deutschland strenger aufzutreten, und wurde von ihm in Bologna mit der römischen und lombardischen Krone gekrönt, ohne Zuziehung der deutschen Kurfürsten. Es war überhaupt Karls Politik, gegen die Protestanten streng zu verfahren, wenn der Papst sein Bundesgenosse war,
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