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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 204

1873 - Heilbronn : Scheurlen
204 Pfälzischer und medersächfisch -dänischer Krieg. Union ließ ihren Führer im Stich und schloß einen Vertrag mit der Liga. Während nun Spinola mit einem spanischen Heere die Pfalz, Kursachsen die Lausitz besetzte, brachte Maximilian die Protestanten in Oberöstreich zum Gehorsam und rückte mit seinem General Tilly und mit dem Kaiser Ferdinand in Böhmen ein und geradezu auf Prag los. Friedrichs Heer unter 7.Nov. 1620.Thurn und Christian von Anhalt wurde in der Schlacht am weißen Berge bei Prag gänzlich geschlagen; Friedrich floh nach Breslau, Berlin und Holland, wurde in die Acht erklärt und seiner pfälzischen Erbländer beraubt. Böhmen, Mähren und Schlesien mußten sich Ferdinand unterwerfen, der ein strenges Strafgericht hielt: 27 der Vornehmsten wurden hingerichtet, vielen Hunderten ihre Güter geraubt, alle protestantischen Geistlichen fortgejagt, die Jesuiten wieder eingeführt und durch jedes, auch das schändlichste Mittel der Protestantismus ausgerottet und alles wieder katholisch gemacht. Über 30,000 Familien mußten das Land verlassen, weil sie ihrem Glauben treu bleiben wollten. Den Majestätsbrief zerschnitt Ferdinand mit eigener Hand. Nach Auflösung der Union setzten Graf Ernst von Mansfeld, Prinz Christian von Braunschweig-Halberstadt und Markgraf Friedrich von Baden-Durlach den Krieg fort und suchten dem geächteten Kurfürsten wenigstens seine Rheinpfalz zu erhalten, und so begann der zweite Theil dieses 1621-1623.Krieges, der pfälzische Krieg. Christian plünderte die katholischen Stifter in Westfalen, Mansfeld in Franken, am Rhein und im Elsaß, vereinigte sich mit dem Markgrafen und schlug den ihnen entgegenrückenden Tilly bei Wies- 1622. loch. Kurfürst Friedrich kam wieder in sein Land, Tilly zog sich bis gegen Heilbronn zurück; aber nun trennte sich Mansfeld vom Markgrafen, und Tilly schlug letzteren bei Wimpfen, wo der Heldentod der 400 Pforzheimer diesem das Leben rettete. Hierauf wurde Christian von Tilly bei Höchst geschlagen und vereinigte sich mit Mansfeld, aber beide zogen sich, von dem Kurfürsten aus seinem Dienste entlassen, in die Niederlande zurück. Tilly nahm die Pfalz aufs härteste mit, erstürmte Mannheim und Heidelberg und ließ die berühmte Heidelberger Bibliothek nach Rom bringen. Als aber Christian seinen Plim- 1623. derungskrieg in Westfalen fortsetzte, so zog Tilly dorthin und schlug ihn bei Stadtloon, worauf Christian und der in Ostfriesland verweilende Mansfeld ihre Söldner entlassen mußten, jener nach Frankreich, dieser nach England floh»- und Bethlen Gabor mit dem Kaiser Frieden machte. Auf dem Reichs- 1623. tag zu Regensburg wurde die pfälzische Kur würde dem Herzog Maximilian von Baiern für seine Verdienste um den Kaiser und den Katholicismus übertragen. 1624-1629. Darauf folgte der dritte Theil dieses Krieges, der nie der sächsisch-dänische Krieg. Tilly blieb mit seinem Heere in Westfalen und unterstützte die Ansprüche der Katholiken bei Wiedereinziehung der von den Protestanten längst besessenen geistlichen Stifter. Da erhob sich der niedersächsische Kreis und stellte den König Christian von Dänemark, Schwager des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, als Anführer auf. Auch Mansfeld und Christian von Braunschweig traten wieder auf dem Kriegsschauplatz auf, nachdem sie, von England und Holland mit Geld unterstützt, neue Truppen angeworben hatten. Da auf diese Weise der Krieg sich noch weiter hinauszuziehen schien, so war es dem Kaiser lästig, immer von Maximilian und der Liga abhängig zu sein, und er beschloß ein eigenes Heer aufzustellen und das Kommando dem Albrecht von Wallen stein zu übertragen. Dieser, am 15. Sept. 1583 zu Prag geboren, hatte sich bereits gegen die Türken, Venetianer und
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