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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 206

1873 - Heilbronn : Scheurlen
206 Gustav Adolf. Wallenstein. §. 157. 1630. Gustav Adolf von Schweden in Deutschland. 1611. Gustav Adolf wurde schon in seinem 17. Jahre König von Schweden und bildete in einem mehrjährigen Kriege mit König Sigismund Iii. von Polen sich und sein Heer zu tüchtigen Soldaten. Als seine Verwandten, die mecklenburgischen Herzoge vertrieben wurden, Wallenstein den Polen Hilfstruppen Zuschickte und die Ostsee zu beherrschen beabsichtigte, so beschloß er, sich der kaiserlichen Gewaltherrschaft entgegenzustellen und seinen unterdrückten protestantischen Glaubensbrüdern in Deutschland zu Hilfe zu kommen, bei welcher Gelegenheit der Frankreich beherrschende Kardinal Richelieu seine Hand im 4.Juli.1630. Spiele hatte. Gustav Adolf landete mit 15,000 Mann auf Usedom an der pommerschen Küste, bewog den Herzog von Pommern, ihm Stettin zu überlassen, verjagte die Kaiserlichen aus Pommern und erstürmte das von ihnen besetzte Frankfurt a. d. O. Das Volk begrüßte den König, der sich durch Frömmigkeit und durch die strenge Mannszucht seiner Krieger sehr vorteilhaft vor einem Tilly und Wallenstein auszeichnete, als Retter und Befreier. Die protestantischen Fürsten aber verwarfen auf dem Leipziger 6. Febr. 1631. Fürstentag das von ihm angebotene Bündniß, aus Mißtrauen gegen den Fremden und' aus Furcht vor dem Kaiser, und beschloßen, vor der Hand neutral zu bleiben, aber der Ausführung des Restitutionsedikts sich mit den Waffen zu widersetzen. Nur Magdeburg, die Herzoge von Lüneburg, Sachsen-Weimar und Lauenburg, und der Landgraf von Hessen-Kassel schloßen sich, zum Theil noch im geheimen, dem Könige an. Dieser zwang nun seinen Schwager, den Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, ihm Spandau, nachher auch Küstrin als Waffenplätze zu überlassen, und forderte den Kurfürsten von Sachsen auf, ihm den Durchzug durch sein Land zu gestatten, um das von Tilly, der das ligistische und kaiserliche Heer zugleich befehligte, hart bedrängte Magdeburg entsetzen zu können. Aber der Kurfürst verweigerte es, und während beide mit einander unterhandelten, wurde das von dem schwedischen Oberst Falkenberg mit geringer 20. Mai 1631. Mannschaft vertheidigte Magdeburg von Tilly und seinem General Pap-penheim erstürmt und unter den schrecklichsten Greueln nach dreitägiger Plünderung in einen Aschenhaufen verwandelt. Hierauf bedrängte Tilly das mit Gustav Adolf verbündete Hessen und Weimar und rückte verheerend in Kursachsen ein, um das Haupt des Leipziger Bundes für seine Auflehnung gegen das Restitutionsedikt zu bestrasen. Halle, Merseburg, Naumburg wurden erobert, Leipzig bedroht, das Land furchtbar verwüstet, und nun war der Kurfürst genöthigt, Gustav Adolf, welcher indessen Mecklenburg erobert und die Herzoge wieder in ihr Land eingesetzt hatte, aufs flehentlichste zu bitten, doch in sein Land zu kommen und ihn aus der Gewalt der kaiserlichen Truppen zu erretten. Gustav Adolf schloß mit dem Kurfürsten ein Bündniß, rückte in Sachsen ein und lieferte Tilly.die 17.Sept. 1631.blutige Schlacht bei Breitenfeld (in der Nähe von Leipzig). Tilly wurde gänzlich geschlagen, zu schleunigem Rückzug nach Süddeutschland genöthigt, die Sachsen rückten in Böhmen ein, und Gustav Adolf begann seinen Siegeszug in das Main- und Rheingebiet. Er zog nach Franken, ließ sich von dem Stift Würzburg huldigen, begab sich nach Frankfurt, gieng über den Rhein, besetzte Mainz, Worms, Mannheim, Speier, zog über Nürnberg an die Donau und erzwang bei Rain den Übergang über den Lech,
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