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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 209

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Westfälischer Friede. 209 Indessen hotte der schwedische General Baner das östreichisch-sächsische 1636. Heer bei Wittstock (in Brandenburg) geschlagen und das abtrünnige Sachsen 15.Febr. 1637. furchtbar verwüstet. Kaiser Ferdinand Ii. war gestorben und sein Sohn, 1637-1657. Ferdinand Iii., zu seinem Nachfolger gewählt. Während im südlichen Deutschland die Franzosen unter dem Herzog von Enghien und unter Türenne vordrangen, trieb Baner die Kaiserlichen nach Schlesien zurück, ver- 1639. Heerte Böhmen und erschien vor Regensburg, um die Mitglieder des Reichs-Jan. 1641. tags samt dem Kaiser selbst aufzuheben, was ihm aber mißlang. Er mußte sich zurückziehen und starb in Halberstadt. Nach ihm übernahm Torstenson den Oberbefehl, der trotz seiner Gicht Deutschland dreimal durchzog und die * Feinde der Schweden von Schleswig bis nach Wien erzittern machte. Er schlug die Kaiserlichen mehrmals: bei Schweidnitz den Herzog von Lauen- 1642. bürg, bei Leipzig den Pikkolomini, bei Jankowitz in Böhmen die Gene- 1642.1645. rale Hatzfeld und Götz. Wegen Krankheit und mangelhafter Unterstützung legte er den Oberbefehl nieder, den nun Wränget übernahm. Dieser vermochte Sachsen und Brandenburg zu eiuem Waffenstillstand und wandte sich gegen Baiern. Von den Schweden und Franzosen bedrängt, schloß auch der Kurfürst von Baiern einen Waffenstillstand zu Ulm, trat aber 1647. nach dem Abzug der Feinde wieder als Bundesgenosse Östreichs auf. > Da kehrten Wrangel und Türenne wieder um und bestraften das Land für den Treubruch seines Fürsten mit schrecklicher Verwüstung. Der schwedische General Königsmark drang in Böhmen ein und hatte schon einen Theil von Prag erobert, als endlich die Nachricht von dem Abschluß des westfälischen 1648. Friedens allen Kriegsunternehmungen ein längst ersehntes Ziel setzte. In den Städten Osnabrück und Münster war schon seit 1643 unterhandelt worden, und den 24. Oktober 1648 kam der Friede zu Stande. Durch diesen erhielt Frankreich außer den schon im schmalkaldischen Kriege besetzten Stiftern Metz, Toul und Verdnn den östreichischen Theil des Elsaß, den Sundgau, Breisach und Philippsburg und hatte ebenbamit die so oft begehrte Rheingrenze wenigstens an einer Stelle bereits erreicht; Schweden: Vorpommern, Rügen, Wismar, Bremen (jeboch nur das Stift, nicht die Stadt), Verben unter deutscher Oberhoheit und fünf Millionen Thaler; Brandenburg: Hinterpommern und die Bisthümer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin; Sachsen: die Lausitz und vier Magdeburgische Ämter; Baiern mußte die Unterpfalz herausgeben, und diese bekam nebst der achten Kurwürde der Sohn des geächteten Friedrich, Karl Ludwig. Die übrigen Reichsstänbe bekamen ihren alten Besitzstanb; die Schweiz und die Niederlande wurden als selbständige Staaten anerkannt. In Religionssachen wurde den Protestanten der Passauer Vertrag und der Augsburger Religions-sriebe, und zwar ohne den geistlichen Vorbehalt bestätigt, und auch die Reform,rten in biesen Frieden mit eingeschlossen. Das Jahr 1624 würde für den Besitz der eingezogenen geistlichen Güter und für das Recht freier Reli-gwnsubung als Normaljahr angenommen. In politischer Beziehung war der Verlauf und Ausgang dieses Krieges für Deutschland, im Innern und nach Außen, von den schlimmsten Folgen begleitet. In eine Menge kleiner souveräner Staaten zersplittert, welche durch das zu einem bloßen Titel herabgesunkene Kaiserthum nur lose mit einander verbunden waren, bildete es von da an für das Auslaub einen willkommenen Gegenstand des Angriffs und nutzte eine Sprache und ein Verfahren erbulben, wie es feit dem Untergang Griechenlands unerhört war. Müller, Geschichte. 8. Aufl. :------------------------ 14
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