Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 221

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Nordischer Krieg. Karl Su. 221 übernahm. Mit ihm glaubten die drei nordischen Alliirten leicht fertig zu werden. Die Dänen griffen den mit Karl verschwägerten Herzog Friedrich Iv. von Holstein-Gottorp an. Aber Karl zog mit einem Heere vor Kopenhagen 1700. . und zwang jene zum Frieden von Travendahl. Darauf landete er in Livland, welches König August von Polen mit Hilfe des livländischen Edelmannes Patkul erobern wollte. Der Plan mißlang, und August mußte wieder abziehen. Die Russen standen bereits in Esthland. Mit 8000 Schweden schlug Karl das wenigstens fünfmal stärkere russische Heer bei Narwa und 1701, bald darauf ein sächsisch-russisches bei Riga. Statt aber den gefährlicheren Feind, Peter, bis nach Moskau zu verfolgen, zog Karl, um sich an König August zu rächen, nach Polen, besetzte Warschau und Krakan, schlug August bei Klissow und zwang den polnischen Reichstag, die Absetzung Augusts auszusprechen und den Grafen Stanislaus Lescinsky zum König von Polen zu 1704. wählen. Darauf zog er über Schlesien nach Sachsen und nöthigte August zum Frieden von Altranstädt, worin dieser der polnischen Krone entsagen, das russische Bündniß auflösen und Patkul ausliefern mußte. Karl ließ letzteren als einen Hochverräter unter schändlichen Martern hinrichten. Indessen hatte Peter Jngermannland und einen Theil von Esthland und Livland erobert, den Grund zu seiner neuen Residenz Petersburg (1703) gelegt und zu ihrem Schutze die beiden Festungen Schlüsselburg und Kronstadt erbaut. Nach Besiegung Augusts wandte sich Karl wieder gegen Peter, trieb dessen Truppen bis Smolensk zurück, ließ sich aber durch den Kosaken- 1708. Hetmann Mazeppa verleiten, nicht nach Moskau, sondern in die Ukräne zu ziehen. Dort fand er nicht die versprochene Unterstützung, verlor durch den furchtbaren Winter viele Leute und wurde zuletzt von Peter bei Pultawa geschlagen. Mit 1709. 3000 Mann rettete er sich über den Dnieper und Bug nach der türkischen Stadt Bender, während Löwenhaupt, welchen er mit 16,000 Mann zurückgelassen hatte, sich den Russen ergeben mußte. Nach langen Bemühungen gelang es endlich Karl, den türkischen Sultan zum Krieg mit Rußland zu bewegen. Peter und sein Heer wurden bei dem Dorfe Falczin in der Moldau, fo eingeschlossen, daß ein Entrinnen unmöglich war. Aber Peters zweite Gemahlin, Katharina, Tochter eines lithauischen Bauern, bestach den Großvezier, worauf diefer gegen Herausgabe der Festung Asow Frieden schloß. Der Sultan wurde endlich seines Gastes überdrüssig und drang auf seine Abreise. Karl weigerte sich; die Janitscharen erstürmten sein verschanztes Lager bei Warnitza und nahmen ihn gefangen. Auch jetzt noch beharrte Karl bei seinem Starrsinn und entschloß sich erst dann zur Abreise, als Graf Steven zu ihm kam und meldete, daß die Schweden, falls er nicht alsbald zurückkomme, einen Reichsvorsteher wählen würden. Am 22. November 1714 kam er in Stralsund an, nachdem er in 14 Tagen theils zu Pferd, theils zu Wagen 280 deutsche Meilen zurückgelegt hatte. Es war hohe Zeit. Denn Peter hatte sich inzwischen an der Ostsee weiter ausgebreitet, August Polen wieder erobert, die Dänen Schleswig besetzt. Ihnen hatten sich Preußen und Hannover angeschlossen und deutsche Gebietstheile, welche damals zu Schweden gehörten, in - Besitz genommen. Karl vergeudete seine Kraft durch einen Angriff auf das zu Dänemark gehörige Norwegen. Das eine Heer unter Armfeld mußte die Belagerung von Drontheim aufgeben, und von 10,000 Mann erfroren auf dem Rückzug über das Gebirge alle bis auf etwa 500. Mit dem anderen Heere belagerte Karl die norwegische Festung Friedrichshall. Dort fand man ihn Nachts, an eine Brustwehr gelehnt, erschossen; ob durch eine feindliche 11. Dec. 1718.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer