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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 222

1873 - Heilbronn : Scheurlen
222 Nordischer Krieg. Katharina Ii. Kugel oder durch Meuchelmord, ist schwer zu ermitteln. Darauf übernahm Karls Schwester, Ulrike Eleonore, die Regierung, eigentlich aber der schwedische Adel und der Reichsrath, welche alle Gewalt an sich rißen. Mit den auswärtigen Feinden fand man sich durch Abtretung von Ländereien ab. Preußen erhielt Stettin mit den Inseln Usedom und Wollin und Vorpommern bis an die Peene, Hannover Bremen und Verden, Dänemark den Gottorpischen Antheil an Schleswig, August wurde als König von Polen anerkannt, mußte übrigens Stanislaus Lescinsky den Königstitel lassen und eine Million Thaler zahlen. Mit Peter, welcher Schweden mehrere Jahre nach einander verwüsten ließ, 1721. wurde der Frieden von Nystädt geschlossen und ihm darin Jngermannland, Esthland, Livland und ein Theil von Finnland und Karelien abgetreten. 1716. Als Peter mit seiner Gemahlin Katharina eine Reise nach Holland machte und auch Paris besuchte, entfloh sein ältester Sohn erster Ehe, Alexis. Mit diesem lebte der Vater in Streit, weil Alexis, von der altrussischen Partei, besonders der Geistlichkeit verleitet, für den Fall seiner Thronbesteigung alle Neuerungen Peters umstoßen und die Residenz wieder nach Moskau verlegen wollte. 1718. Peter ließ ihn verhaften, nach Rußland zurückführen und zum Tod verurtheilen. 8. Febr. 1725. Er starb im Gefängniß, wobei ungewiß ist, ob ein Schlagfluß oder Knutenhiebe die Ursache waren. Einige Jahre darauf starb Peter mit Hinterlassung von zwei Töchtern und einem Enkel, dem Großfürsten Peter, Alexis' Sohn. 1725-1727. Nach Peters Tod kam zuerst seine Gemahlin Katharina I., unter welcher Menzikows Einfluß überwiegend war, zur Regierung, dann der ebengenannte 1727-1730. Peter Ii., darauf Peters des Großen Nichte, eine Tochter des blödsinnigen 1730-1740. Iwan, Herzogin Anna von Kurland, welche ihren Günstling Biron regieren ließ und Deutsche wie Ostermann und Münnich in ihre Dienste zog, endlich, nach der kurzen Regentschaft ihrer Nichte, der Herzogin Anna von Braunschweig, 1741-1762. die Tochter Peters des Großen, Elisabeth. Diese, in Sinnlichkeit versunken, überließ die Regierung ihren Günstlingen. Auf sie folgte Peter Iii., der Sohn ihrer älteren Schwester, Anna von Holstein-Gottorp. Dieser wurde durch eine Verschwörung, an deren Spitze seine Gemahlin stand, sechs Monate nach seiner Thronbesteigung gestürzt und bald darauf ermordet, sowie auch zwei Jahre nachher der 23jährige Iwan, ein Urenkel des oben genannten Iwan. 1762-1796.Darauf bestieg Peters Gemahlin, Katharina Ii., eine Prinzessin von Anhalt-Zerbst, den Thron, hauptsächlich mit Hilfe der Brüder Orlow. Sie trat in die Fußstapfen Peters des Großen, sorgte im Innern für Bildung, Handel und Industrie und suchte die Grenzen des Reiches nach Westen und Süden zu erweitern, daher ihre Einmischung in die polnischen Angelegenheiten, welche mit der Theilung Polens endigten, und ihre Kriege mit den Türken. Der Aufstand des donischen Kosaken Pugatschew, welcher sich für den Kaiser Peter Iii. ausgab und nach zweijährigem Kriege gefangen und enthauptet wurde (1775), lähmte eine Zeit lang ihre Thätigkeit nach Außen. In ihrem ersten Türken-1768-1774. krieg eroberte sie die Moldau und Walachei, brachte durch einen glücklichen Feldzug die den Türken unterworfene Halbinsel Krim unter russische Oberhoheit, schickte eine Flotte nach dem Peloponnes, um die Griechen gegen die Türken aufzureizen und sich zu ihrer Beschützerin auszuwerfen, erreichte aber diesen Zweck nicht und hatte nur die Genugthuung, daß in der Bai von 6. Juli 1770. Tschesme (bei Chios) die ganze türkische Flotte durch russische Brander ver-1778-1792. nichtet wurde. In ihrem zweiten Türkenkrieg, welcher den Umsturz der Türkei und die Herstellung des byzantinischen Kaiserthums zum Ziel hatte, bediente sie sich hauptsächlich der Dienste ihres Günstlings Potemkin des Tauriers.
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