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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 265

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Tirol. Aufstände in Norddeutschland. 265 wurde aufgelöst, und seine Besitzungen den Landesfürsten überlassen, wodurch Mergentheim an Württemberg kam. Napoleon war zwar wieder Sieger geworden, aber es war ihm diesmal sehr unheimlich zu Muth, wozu der von dem 18jährigen Jünglinge Friedrich Staps aus Naumburg gegen ihn unternommene Mordversuch in Schön-12. Ot. brunn viel beitrug. Staps wurde ergriffen und erschossen. _ Auch die durch den Preßburger Frieden an Baiern gefallenen Tiroler, die immer noch treu an Östreich hiengen, erbitterten sein allem Volksmäßigen feindseliges Gemüth. Sie hatten sich mit Beginn des Feldzugs in Masse erhoben, geführt und begeistert von dem Sandwirth im Passeyerthale, Ändreas Hofer, welchem Speckbacher und Haspinger (Mönch Rothbart) zur Seite standen. Sie besetzten Innsbruck, verjagten die Baiern, schlugen zwei feindliche Heere zurück, kämpften glorreich am Berge Jsel, legten trotz des Waffenstillstands von 29.Mai. Znaim die Waffen nicht nieder, jagten den mit 40,000 Mann anrückenden Marschall Lefebvre nach Innsbruck und nach einem glücklichen Angriffe 11.Aug. von da nach Salzburg zurück. Als aber durch den Wiener Frieden den Tirolern Niederlegung der Waffen befohlen und in diesem Falle Verzeihung ausgewirkt war, und Napoleon 50,000 Mann unter dem Vicekönig Eugen gegen sie anrücken ließ, erklärte sich auch Hofer zur Unterwerfung bereit. Dennoch rief er das Volk wieder zu den Waffen auf, konnte aber bei der 15. Nov. allgemeinen Entmuthigung und Verwirrung keinen nachdrücklichen Widerstand mehr leisten, und während sein Vaterland aufs neue erobert wurde, und die anderen Häupter des Aufstandes flohen, verbarg er sich in einer Hütte, wurde durch Verrath an die Franzosen ausgeliefert und in Mantua er- l8.Febr.1810. schossen. Tirol kam theils an Baiern, theils an das Königreich Italien, theils an Jllyrien. Daß ein anderer Geist in Deutschland herrschte, als in den Jahren 1805 und 1806, daß sich bereits der Freiheitsgeist von 1813 regte, konnte Napoleon auch an anderen Unternehmungen sehen. Mehrere entschlossene Männer faßten den Plan, während Napoleon in Östreich beschäftigt sei, in Norddeutschland , besonders in Westfalen einen Volkskrieg zu entzünden. Der preußische Hauptmann Katt sollte Magdeburg überfallen, der Oberst Dörnberg die Jeromesche Regierung in Kassel über den Hausen werfen, und Schill im östlichen Theile Westfalens einen Aufstand erregen. Aber der Versuch mit Magdeburg mißlang; Katt rettete sich zu der Freischar Friedrich Wilhelms April 1809. von Braunschweig. Auch Dörnbergs Plan scheiterte, weil die Bauern zu früh losschlugen, und die Sache verrathen wurde. Er brachte einen ungeordneten Haufen von 8000 Mann zusammen, der beim ersten Kartätschen-Feuer auseinanderstob. Dörnberg rettete sich nach Böhmen. Bedeutender war das23.April. Unternehmen des preußischen Majors Schill, welcher mit seinem Husaren-regimente aus Berlin zog, um vor der Hand auf eigene Faust Krieg zu füh- 28. April, ren und Preußen, das trotz aller östreichischen Anträge zum Kriege nicht zu bewegen war, mit Gewalt hineinzuziehen. Er zog gegen die Elbe; aber die Nachricht von dem vereitelten Plane Dörnbergs änderte seine Richtung, und nach einem glücklichen Gefecht mit einer westfälisch-französischen Truppenabtheilung bei Dodendorf wandte er sich, von Napoleon mit dem Namen 5.Mai. „brigand“ belegt, gegen Stralsund, bemächtigte sich der Stadt und dachte25.Mai. aus der durch die Wallensteinische Belagerung so berühmt gewordenen Stadt ein zweites Saragossa zu machen, im schlimmsten Fall aus englischen Schiffen sich zu retten. Aber Schill hatte bloß etwa 1600 Mann, meist Reiter, und
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