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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 273

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Katzbach. Großbeeren. Hagelberg. 273 Tauenzien und Wintzingerode befehligt wurden, und zählte 154,000 Mann mit 387 Kanonen. Zuerst wandte sich Napoleon gegen Blücher, um ihn so weit zurückzudrängen, daß er vor ihm Ruhe habe und sich ungestört auf das böhmische Heer werfen könne. Er hatte 160,000 Mann bei sich, und ebendarum beschloß der sonst so ungestüme Blücher einer Schlacht auszuweichen und zog sich nach den Gefechten von Plagwitz und Goldberg bis Jauer zurück. Napoleon 21. u 23. kehrte um, da die böhmische Armee gegen Dresden vorrückte, und ließ den Marschall Macdonald und unter ihm die Korps von Ney und Lauriston, mit etwa 80,000 Mann zurück, um Blücher im Schach zu halten. In Folge anhaltender Regengüsse waren die Katzbach, die wüthende Neiße und der Bober furchtbar angeschwollen, und gerade zwischen diesen Flüssen kam es zur Schlacht 26. Aug. an der Katzbach. Iork und Sacken erfüllten ihre Pflicht als Unterfeldherren vollkommen; Blücher hieb im entscheidenden Augenblicke an der Spitze seiner Reiterei selbst ein. Man konnte vor Nässe nicht mit den Gewehren schießen; da schlugen die Preußen mit den Gewehrkolben aus die Feinde, die zu einem Carre formirt waren, los und hieben sie in kurzer Zeit zusammen. Es entstand eine jähe Flucht; in wilder Verwirrung stürzten die Franzosen die Höhe hinab gegen das Thal und gegen die angeschwollenen Flüsse, in denen viele umkamen. Blücher machte 18,000 Gefangene und erbeutete 250 Munitionswagen , 103 Kanonen und 2 Adler. Zu gleicher Zeit schickte Napoleon den Marschall Oudinot und unter ihm Reynier und Bertrand mit 70,000 Mann Franzosen und Sachsen, gegen die Nordarmee, „um diese zurückzutreiben, Berlin einzunehmen, die Einwohner zu entwaffnen, die ganze Landwehr und diesen Schwarm von Gesindel zu zerstreuen." Und wenn es nach Bernadottes Kopf gegangen wäre, so wäre dies auch geschehen; denn dieser französische Schwede, welchen Alexander als Oberfeldherrn durchgesetzt hatte, suchte vor allem, jedem Hauptschlage auszuweichen, seine Schweden zu schonen, den Franzosen nicht wehe zu thun, damit er allenfalls nach Napoleons Sturz Aussicht auf den erledigten Kaiserthron habe, und jedenfalls die norwegische Beute ihm nicht entgehe. Es war ein Unglück für Deutschland, einen Mann von so durchaus zweideutiger Politik an der Spitze eines so wichtigen Kommandos zu haben, und der Schaden konnte nur dadurch einigermaßen ausgeglichen werden, daß Preußen bei der Nordarmee einen Mann hatte, der das Herz auf dem rechten Fleck sitzen hatte und im Nothfall sich um die Befehle seines in ganz Preußen verhaßten Obergenerals nicht kümmerte. Bülow rückte, als General Tauenzien schon im Gefecht war, trotz Bernadottes Rückzugsbefehl, zu dessen Unterstützung vor und schlug mit 40,000 Mann bei Großbeeren das Oudinotsche Korps gänzlich.23.Aug. Kein Schwede, kein Russe war im Gefecht, nur Preußen hatten den Sieg erfochten; ihre Landwehr hatte alle Erwartungen übertroffen; mit dem Bajonett, mit dem Kolben wurde alles entschieden. Und Bernadotte hatte die Stirne, sich selbst als Sieger hinzustellen und dekoriren zu lassen. Die Franzosen verloren in dieser Schlacht 3—4000 Mann, darunter 1500 Gefangene und 14 Kanonen; die Preußen hatten 150 Todte und 900 Verwundete. Im Zusammenhang mit dieser Schlacht steht das Treffen bei Hagelberg, wo27. Aug. die Preußen unter General Hirsch seid, der zu Tauenziens Korps gehörte, den von Magdeburg zu Oudinots Unterstützung mit 12,000 Mann ausziehenden General Girard so schlugen, daß nur 1700 Mann entkamen, 5000 gefangen wurden, die übrigen auf dem Schlachtfelde lagen. Die Landwehr- Müller, Geschichte. 8. Aufl. 18
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