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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 274

1873 - Heilbronn : Scheurlen
274 Dresden. Kulm. Nollendorf. Dennewitz. männer handhabten ihre Gewehre wie ihre Dreschflegel und schlugen ganze Bataillone mit unerbittlicher Wuth nieder, u.27.Aug. In diesen Tagen war auch bei Dresden ein Hauptschlag geführt worden, aber mit anderem Erfolge. Die böhmische Armee rückte gegen Dresden vor und hätte bei größerer Geschicklichkeit und Schnelligkeit das französische Heer, bei welchem Napoleon erst im Laufe des 26. August von Schlesien her eintraf, vernichten können. Mit ihm rückten immer mehr französische Truppen heran; er selbst leitete alles nach feinem militärischen Genie, bei den Verbündeten herrschte Vielköpfigkeit, und so konnten diese trotz aller Tapferkeit und Ausdauer der Truppen der Stadt sich nicht bemächtigen, und als sie am 27. den Angriff erneuerten, wurden sie zurückgeschlagen, und 10 Bataillone Östreichs aus dem linken Flügel abgeschnitten und gefangen genommen. An diesem Tage wurde auch Moreau, der auf Alexanders Bitte aus Amerika zurückgekehrt war, um diesen mit feinem Rathe zu unterstützen und seinen Haß gegen Napoleon abzukühlen, tödtlich verwundet. Für Deutschland war dies vielleicht gut; man hatte an Bernadotte gerade genug. Um den Verbündeten auf ihrem Rückzüge gegen das Gebirge noch einen weiteren Schlag beizubringen, schickte Napoleon den General Van dämme mit 38,000 Mann ab, welcher die Teplitzer Straße besetzen und jene im Rücken und in der Flanke fassen sollte. Vandamme überraschte 8000 Mann von der russischen Garde unter dem Prinzen Eugen von Württemberg 29.Aug.nnd dem Grafen Oster mann bei Kulm, und wenn auch noch einige taufend Mann dazu kamen, so waren es doch kaum 15,000 gegen die doppelte Zahl Franzosen. Davon, daß diese wenigen Truppen Stand hielten, hieng die Rettung der großen Armee ab, und sie hielten Stand. Alles kämpfte mit Löwenmuth; Ostermann wurde von einer Kanonenkugel der linke Arm weggerissen; gegen 9 Stunden währte der Kampf; erst die Nacht machte dem Treffen ein Ende. Es kamen neue Truppen, Russen und Östreicher, so daß am 30. August Morgens 40—50,000 Mann unter Barklay aufgestellt waren. Vandamme griff am 30. aufs neue an, merkte aber plötzlich, daß in feinem Rücken ein neuer Feind erschienen fei. Der preußische General Kleist, von dem Könige hiezu dringend aufgefordert, erschien mit feinen Truppen Vormittags bei Nollendorf, griff die Franzosen unverzüglich an, so daß diese, in dem engen Terrain von allen Seiten umzingelt, sich durchzuhauen suchten. Dies gelang zum Theil der Reiterei. Aber der größere Theil ihres Heeres war vernichtet, 5000 Mann todt oder verwundet, 8—10,000 gefangen, darunter Vandamme selbst, 80 Kanonen erbeutet. Nun versuchte Napoleon noch einmal, einen Streich gegen Berlin zu führen und schickte den Marschall Ney mit 70,000 Mann gegen die Nord-6. Sept. armee. Dieser traf bei Dennewitz auf Bülow und Tauenzien, welche 50,000 Mann hatten; Bernadotte gab diesmal zwar nicht Befehl zum Rückzug, sondern erlaubte Bülow den Angriff, hielt sich aber auch diesmal mit seinen Schweden fern vom Kampfe und unterstützte die Preußen gegen das Ende der Schlacht, nur mit weniger, schwedischer und russischer, Reiterei und Artillerie. Dennoch wurden die Franzosen durch den Wetteifer der anstürmenden Preußen so geschlagen, daß sie 15,000 Gefangene und 80 Kanonen in den Händen der Preußen ließen, welche selbst gegen 9000 Todte und Verwundete hatten. Auch hier stellte sich Bernadotte als Sieger hin und Bülow ganz in Schatten. Dies waren innerhalb 15 Tage 5 Siege: bei Großbeeren, Hagelberg, Katz-
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