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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 276

1873 - Heilbronn : Scheurlen
276 Hanau. Auflösung des Rheinbundes. liche Gewühl kaum durchkommen. Die Stadt wurde erstürmt; Blücher, zum Feldmarschall ernannt, rief mit lauter Stimme: „Vorwärts, Vorwärts!" daher er auch Marschall Vorwärts genannt wurde; Mittags wurde die Elsterbrücke gesprengt, um die Verfolgung zu erschweren, aber zu frühe; noch waren viele Generale in Leipzig und wurden gefangen, wie Lauriston und Reynier. Po-niatowski kam in der Elster um, Macdonald konnte sich durch Schwimmen retten. Um 1 Uhr Mittags zogen der Kaiser von Rußland und der König von Preußen in Leipzig ein, nach einigen Stunden auch Kaiser Franz, von den Einwohnern mit Begeisterung empfangen. Der König von Sachsen wurde zum Gefangenen erklärt und erhielt vor der Hand Berlin als Aufenthaltsort angewiesen. Napoleon hatte bei Leipzig 15,000 Todte und eben so viele Verwundete, 15,000 Gefangene verloren und 23,000 Kranke in den Laza-rethen zurückgelassen. Von den Verbündeten zählten die Preußen 16,000 Todte und Verwundete, darunter 620 Officiere, die Östreicher 14,000 Mann und 420 Officiere, die Russen 21,000 Mann und 864 Officiere; Bernadotte hatte die Freude, nur 100 seiner Schweden zu vermissen. Es wäre nicht schwer gewesen, Napoleon durch eine nachdrückliche Verfolgung vollends zu vernichten, und wenn man den wackeren Männern der schlesischen Armee diesen Auftrag ertheilt hätte, so wäre er wohl auch ausgeführt worden. Aber die Verfolgung wurde geflissentlich läßig betrieben, so daß Napoleon, nachdem er unterwegs durch kleine Gefechte, Krankheiten und Erschöpfung noch mehrere Taufende verloren hatte, mit etwa 80,000 Mann in die Nähe von Frankfurt kam. Hier stand der bairische General Wrede, entschlossen, das neue Bündniß seines Königs durch eine Waffenthat zu besiegeln. Der König von Baiern hatte schon am 8. Oktober mit Östreich den Vertrag von Ried geschlossen, wonach er Tirol an Ostreich zurückgab und zu den Verbündeten übertrat. Wrede stellte sich mit 31,000 Baiern und 30. u.31.Cft.25,000 Ö streich ern bei Hanau Napoleon in den Weg, wurde selbst schwer verwundet und verlor in diesem zweitägigen Treffen 9000 Mann, die Franzosen jedenfalls nicht weniger. Doch erzwang Napoleon den Rückzug nach 1. u. 2. Nov. dem Rhein, den er bei Mainz überschritt. Aber noch lagen gegen 190,000 Mann in den Festungen zwischen Rhein und Weichsel. Von diesen fiel zuerst Dresden den Verbündeten in die Hände. Es ergab sich im November mit 33,000.Mann, ebenso Danzig mit 25,000 und die übrigen Festungen. Nur in Hamburg trieb der Tyrann Davoust sein Unwesen bis zum Friedensschlüsse fort. Bernadotte wandte sich zwar nach der Schlacht bei Leipzig gegen Norden, ließ aber Davoust ungestört, zog in Holstein ein, drang bis zur Eider vor und zwang die überraschten Dänen, ihm im Frieden zu Kiel (14. Jan. 1814) Norwegen zu überlassen, wogegen sie Schwedisch-Pommern und Diügen erhalten sollten. Doch kamen diese Gebiete später an Preußen, und Dänemark erhielt dafür Lauenburg. Auch der Rheinbund wurde endlich im November aufgelöst, Württemberg, Baden und Hessen schloßen ihre Verträge mit den Verbündeten. Das Königreich Westfalen wurde aufgelöst. Hier war schon am 28. September Ezernitschew mit 2300 Reitern angekommen und hatte deü König Jerome zur Flucht aus Kassel und diese Stadt zur Kapitulation gezwungen. Doch mußten sich die Kosaken wieder zurückziehen, und Jerome kam wieder auf einige Tage nach Kassel, um am 26. Oktober für immer zu scheiden. 2l.nov 1813. Statt seiner kam nun der frühere Kurfürst, der sich seit 1806 meist in Prag aufgehalten hatte, und hielt seinen Einzug in Kassel. Ebenso kehrten die Herzoge
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