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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 287

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Griechische Freiheitskämpfe. Mesolongi. Navarin. 287 nis, zwei ächten Klephten-Gestalten, und nahmen bei der Erstürmung von Tripolizza Rache für die Metzeleien in Konstantinopel. Der Nationalkongreß zu Piaba (bei Epidaurus) verkünbigte die Unabhängigkeit des hellenischen Vol-1. Jan. 1822. fe§ und machte den abendländisch gebilbeten Alexanber Maurokorbatos zu seinem Präsibenten. Alle Versuche der Türken, Griechenlanb zu unterwerfen, scheiterten an ihrer Unfähigkeit und an der Tapferkeit der Griechen. Die Uneinigkeit der Führer, von welchen sich keiner dem andern unterorbnen wollte, war der schlimmste Feind Griechenlanbs. In Deutschland, bet Schweiz, Italien und Frankreich bilbeten sich Griechenvereine, welche Freiwillige ausrüsteten und Gelb und Mannschaft nach Griechenlanb schickten. 3u dieser Sympathie des Abenblanbes trugen die Grausamkeiten der Türken viel bei. Mit barbarischer Wuth verfuhr der Kapuban Pascha gegen die blühenbe Insel Chios, von welcher einige Einwohner an den Freiheitskampfen sich betheiligt hatten. Der Seehelb Konstantin Kanaris von Psara nahm Rache bafür und sprengte in dem Hasen von Chios durch einen Branber Nachts das türkische Abmiral-schiff in die Luft, wobei der Kapuban Pascha selbst ums Leben kam. Darauf stürzte die türkische Besatzung auf die noch übrig gebliebenen Bewohner und mordete aufs neue. In wenigen Monaten sank die 'Bevölkerung von Chios von 100,000 aus 1800 herab. Über 50,000 waren in die Sklaverei geschleppt, viele Tausenbe gelobtet, nur wenige hatten sich durch Flucht gerettet. Sehr gefährlich würde die Lage der Griechen, als sich die Pforte an ihren mächtigsten Vasallen, Mehemeb Ali von Ägypten, wcmbte, der einen gefüllten Schatz und eine nach europäischer Weise organifirte Armee hatte. ^ Dieser, hierin eine Gelegenheit zur Vergrößerung seiner Macht erblickenb, schickte seinen Stiefsohn Ibrahim Pascha mit Heer und Flotte zuerst nach Kreta, 1825. wo die Sphakioten sich verzweifelt wehrten, dann nach Morea. Verwüstenb durchzog er das Laub und hegte den Plan, die Einwohner nach Ägypten zu verpflanzen und Morea durch Araber zu bevölkern. Die von den Türken begonnene Belagerung von Mesolongi führte er zu Ende, schlug einen22.April 1826. Ausfall der Besatzung zurück und brannte die Stadt nach einem furchtbaren Gemetzel nieber. Bald barauf fiel auch die Akropolis von Athen in die Ge- 1827. walt des türkischen Felbherrn Reschib Pascha. Es blieb Ibrahim noch übrig, Messenien und die Maina zu erobern, das Bollwerk der griechischen Seemacht, Hybra, zu vernichten und Nauplia von der Seeseite einzunehmen. Eben schickte sich Ibrahim dazu an. Gelang es ihm, so gab es kein Griechenlanb mehr. Günstig für basselbe war, daß gerabe bamals George Cannmg Premierminister in England war, und daß an die Stelle des am 1. December 1825 in Taganrog verstorbenen Kaisers Alexanber von Rnßlanb sein thatkräftiger Bruder Nicolaus getreten war. England und Rußlanb schloßen mit Frank- 6. Juli 1827. reich den Lonboner Vertrag, wonach Griechenlanb einen eigenen Fürsten unter Oberherrlichkeit des Sultans haben, alle weiteren Feinbseligkeiten durch die brei Mächte verhinbert und der Waffenstillstanb nötigenfalls mit Gewalt erzwungen werben sollte. Da Ibrahim die Feinbseligkeiten nicht einstellen wollte, so fuhren die Schiffe der Verbünbeten unter dem Oberbefehl des englischen Admirals Cobrington in den Hasen von Navarin, griffen die türkisch-ägyptische Flotte an und vernichteten sie so vollständig, daß fast kein segelfähiges 20. Okt. Schiff mehr übrig blieb. Bald darauf landete der französische General Maifort mit 14,000 Mann in Morea und zwang Ibrahim zur Einschiffung und seine Besatzungen zur Kapitulation, so daß nun ganz Morea frei war. Be-1828. reits war auch der zum Präsidenten von Griechenland auf fünf Jahre ernannte
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