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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 299

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Ungarn. Schleswig-Holstein. 299 tischen Truppen bestimmte Graf Lamberg wurde auf der Schiffbrücke zu Pesth ermordet Darauf wurde der ungarische Reichstag vom Kaiser aufgelöst und 27. Sept. der Oberbefehl an Jellachich übertragen. Aber der Reichstag gehorchte nicht, verweigerte auch die Anerkennung Franz Josefs, so lange er nicht als Kömg von Ungarn gekrönt sei. Nun rückte Windischgrätz, nach der Unterwerfung Wiens, mit 100,000 Mann in Ungarn ein, konnte aber nichts ausrichten. Der Reichstag erklärte das Haus Habsburg der Krone von Ungarn auf ewig verlustig, 'das Land als Republik und Kossuth als Präsidenten. Da übertrug Östreich, nach Niederwerfung Italiens, dem Baron Haynau den Oberbefehl und rief Rußlands Hilfe an. Während Haynau von Westen, Jellachich von Süden eindrang, zog Paskewitsch mit 80,000 Russen über die Karpathen nach der oberen Donau. Der tapfere General Görgei mußte sich von Komorn nach Süden ziehen, schlug zwar die Russen bei Waizen imt>_ concentrirte seine Truppen bei Arad, aber der Feldzug war verloren. Kossuth mußte seine Gouverneursstelle niederlegen, Görgei wurde zum Diktator ernannt und streckte bei Vilagos mit 23,000 Mann vor dem russischen General Rüdiger die 13.Aug. 1849. Waffen. Damit war der Aufstand so gut als bewältigt, Kossuth und andere Führer entkamen über die türkische Grenze, von den Zurückgebliebenen wurden viele hingerichtet, ihre Güter eingezogen; die Verfaffung wurde aufgehoben. Keinen besseren Ausgang nahm die Sache der Schleswig-Holsteiner. Sie stellten ein eigenes Heer unter dem preußischen General Bonin auf und erhielten von der Frankfurter Centralgewalt Hilfe durch Absendung von bairischen, württembergischen, preußischen und hannöverischen Truppen. Die Düp- , peler Schanzen wurden erstürmt und Kolding erobert. Aber das fchleswig-5. April 1849. holsteinische Heer wurde vor Friedericia bei einem Ausfall geschlagen, und Preußen schloß aufs neue Waffenstillstand und Frieden mit Dänemark und lieferte diesem Schleswig aus. Die in den Herzogtümern eingesetzte Statthalterschaft protestirte dagegen, stellte ein neues Heer unter dem preußischen General Willisen auf; aber dieses wurde von den Dänen bei Jdstedt ge-25.Juli 1850. schlagen, und auch General von der Horst, welcher nun den Oberbefehl übernahm, konnte die verlorene Sache nicht mehr retten. Holstein wurde von östreichischen und preußischen Truppen besetzt, die Herzogtümer den Dänen preisgegeben und im Londoner Protokoll Prinz Christian von Glücksburg als 8. Mar 1852. der künftige Beherrscher der Gefamtmonarchie anerkannt. Auf allen Punkten war nun die Revolution niedergeworfen. Was sollte aber nun aus Deutschland werden? Erzherzog Johann legte sein Amt in die Hände der östreichischen und preußischen Interims-Kommissäre nieder. Preu-20.Dec. 1849. ßen wollte einen engeren Bundesstaat bilden, schloß zuerst mit Hannover und Sachsen das „Dreikönigsbündniß" und legte dann, dem Erfurter Parlament 28. Mar 1849. den Entwurf zur „Union" vor. Da aber weder Östreich sich aus Deutsch-20.Marz 1850. land hinausdrängen lassen, noch die süddeutschen und andere Fürsten sich Preußen unterordnen wollten, so schien es zu einer Spaltung oder gar zu einem Kriege zu kommen. Der Konflikt wurde noch schärfer, als Ostreich und Baiern in Kurhessen, wo der Fürst und sein Minister Hassenpflug sich mit dem ganzen Lande überwarfen hatten, interveniren und Preußen dies nicht dulden wollte. Doch wurde bei einer Zusammenkunft der zwei Minister Schwarzenberg und Manteuffel in Olmütz der Friede zwischen den zwei Groß-29.Nov. 1850. mächten wieder hergestellt und auf den Konferenzen von Dresden beschlossen, daß der Bundestag in der alten Form wieder ins Leben treten solle, was denn auch geschah.
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