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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 303

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Italienischer Krieg. Solfermo. Graf Cavour. 303 §. 193. Italienischer Krieg. Magenta. Solfermo. Graf Cavour. Züricher Friede. 1859. Die östreichische Regierung in Italien wurde immer unbeliebter, das Verlangen nach Befreiung von der Fremdherrschaft immer allgemeiner. In Sardinien strebte man schon längst nach der Ausschließung Ostreichs aus Italien und nach der Errichtung eines starken norditalischen Königreichs. Der Minister Graf Cavour war ganz der Mann, dem König Viktor Emanuel die Wege hiezu zu bahnen. Doch konnte das kleine Sardinien den Kampf mit Östreich nicht allein bestehen und mußte sich daher nach Bundesgenossen umsehen. Einen solchen fand es an Kaiser Napoleon, welcher an die Stelle des östreichischen Einflusses in Italien den französischen setzen wollte und durch das Attentat und das Testament des Italieners Orsini daran erinnert wurde,14. ^an. 1858. daß seine früheren Verbindungen mit den Carbonari ihm die Pflicht auferlegten, zur Befreiung Italiens mitzuwirken. Bei einer Zusammenkunft Napoleons und Cavours in dem Badeort Plombiöres wurden die Plane für die nächste Zukunft entworfen und durch die Vermählung des kaiserlichen Vetters, des Prinzen Napoleon Bonaparte, mit Klotilde, der Tochter Viktor Emanuels, das Bündniß besiegelt. Der Neujahrsgruß in den Tuilerien und die Eröffnungsrede in den 1859. sardinischen Kammern klangen ganz kriegerisch. Vergebens schlug Rußland einen Kongreß der Großmächte zur Ausgleichung der Gegensätze vor; Ostreich, den Ausgang voraussehend, nahm ihn nicht an und zog einen raschen Krieg vor. Sein Ultimatum wurde in Turin abgelehnt, und so erfolgte der Übergang der östreichischen Truppen über den Ticino, was Frankreich als eine 29. April. Kriegserklärung ansah. Aber schon waren die französischen Truppen theils zu Land, theils zur See in Sardinien angelangt, um in Gemeinschaft mit den Sardiniern Ostreich zu bekämpfen. Napoleon selbst erschien mit feinen berühmtesten Generalen, Can-robert, Mac Mahon, Niet, auf dem Kampfplatz. Der unfähige östreichische Oberfeldherr Graf Gyulai wurde aus dem von ihm besetzten Landstrich, der Lomellina, hinausgedrängt, gieng über den Ticino zurück, verlor die Schlacht bei Magenta und damit die ganze Lombardei und mußte sich hinter den 4. Juni. Mincio in das Festungsviereck zurückziehen. Zugleich wurden 'die östreichischen Truppen aus dem Kirchenstaat und den Herzogtümern zurückgeworfen, und bei ihrem Abzug erhob sich auch dort die Revolution. Die Fürsten von Modena, Parma und Toskana, welche auf die östreichische Herrschaft ihre eigene stützten, mußten ihre Staaten verlassen, und diese schloßen sich an Sardinien an, dessen König in dem aufständischen Bologna als Diktator proklamirt wurde. Napoleon und Viktor Emanuel zogen in Mailand ein, und jener erklärte, sein Programm 8. Juni, sei: „Italien frei bis zur Adria!" Da eilte Kaiser Franz Josef selbst herbei und übernahm das Kommando über seine Truppen. Aber die bessere Heeresleitung war auf Seiten seiner Gegner, und so erlitt er die Niederlage bei Solferino. Theils die Größe 24. Juni, der eigenen Verluste, theils die Scheu vor dem nun beginnenden Festungskrieg, theils die Mobilistrung der preußischen und süddeutschen Heere bestimmten Napoleon, dem Kaiser Franz Josef Friedensanträge zu machen. In Villafranca fand eine persönliche Zusammenkunft beider Kaiser statt und wurden die Friedenspräliminarien verabredet, welche im, Züricher Frieden ihre 14. Juli bis Bestätigung fanden. Die Bedingungen waren: Östreich tritt die Lombardei, 10. Nov. außer Mantua und Peschiera, an Frankreich ab, welches sie dann an Sar-
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