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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 310

1873 - Heilbronn : Scheurlen
310 Königgrätz. Custozza. Liffa. hatten. Der Rest der Bundesversammlung glaubte, ähnlich wie die amerikanische Union, die widersetzliche Minderheit mit Gewalt zur alten Bundespflicht zurückführen zu können. Man stand am Anfang des deutschen Krieges. Preußen ließ in Sachsen, Hessen-Kassel und Hannover Truppen einrücken, diese drei Länder samt den Hauptstädten besetzen, verlegte dem König von Hannover, welcher sich mit 16,000 Mann nach Baiern durchschlagen wollte, 27. Juni, den Weg und zwang ihn, trotz des für ihn günstigen Treffens bei Langen-29.Jum.salza, zur Kapitulation. Der Hauptstoß aber erfolgte in Böhmen. Drei Heere, welche gut organisirt und ausgebildet waren, eine treffliche Leitung und das Zündnadelgewehr hatten, zogen von der mittleren Elbe, von der Lausitz und von Schlesien aus nach Böhmen. Es waren etwa 246,000 Mann unter dem General Herwarth von Bittenfeld, dem Prinzen Friedrich Karl und dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Ihnen gegenüber standen 245,000 Östreicher unter dem Feldzeugmeister Ritter von Benedek; an diese schloßen sich 25,000 Sachsen, welche mit ihrem König die Heimat verlassen hatten, an. Der Einmarsch der Preußen erfolgte unter vielen größtentheils glücklichen Kämpfen; die Vereinigung der drei Heere fand in der Nähe von Gitschin statl. Nach jo ungünstigen Gefechten beschloß Benedek, eine Hauptschlacht zu liefern, und sobald dies den preußischen Heerführern, in deren Hauptquartier der König mit Graf Bismarck eingetroffen war, bekannt wurde, so erfolgte der Angriff auf die östreichische Stellung. Benedek hatte noch etwa 180,000 Mann, die Preußen 200,000, wovon jedoch nur 150,000 am Kampfe theilnahmen. Die Schlacht bei König-3. Juli, grätz wurde, durch das rechtzeitige Eintreffen eines großen Theils der schlesischen Armee, von den Preußen gewonnen. Benedek mußte sich nach dem festen Oltnütz zurückziehen. In dieser Bedrängniß trat der Kaiser Franz Josef 5. Juli. Venetien an Napoleon ab, welcher es dann an Italien übergeben konnte, und gieng ihn um seine Vermittlung an. Aber weder Preußen noch Italien wollte von einem solchen Handel etwas wissen, und zu einer bewaffneten Einmischung, zu einem Krieg mit dem siegreichen Preußen war Frankreich damals zu wenig gerüstet. Die Unterhandlungen dauerten zwar unausgesetzt fort, aber auch die Kriegsoperationen. Die Preußen hatten den Weg nach Wien eingeschlagen, ihre Vorposten standen noch vier Meilen von der Hauptstadt entfernt, das 18. Juli, königliche Hauptquartier befand sich in Nikolsburg. So mußte sich der Kaiser zum Frieden bequemen. Er hatte den Oberbefehl dem siegreichen Erzherzog Albrecht übertragen, konnte aber die Armee in Italien nicht so schnell, als er hoffte, nach der Donau bringen. In den Präliminarien von Nikols-26.Juli, bürg willigte Franz Josef in die Auflösung des „deutschen Bundes und in die Neugestaltung Deutschlands mit Ausschließung Östreichs, trat seine Rechte an Schleswig-Holstein an Preußen ab, erklärte sich mit weiteren Annexionen Preußens einverstanden und verpflichtete sich zur Bezahlung von 20 Millionen 23.Aug.thaler Kriegskosten. Der Prager Friede bestätigte diese Bestimmungen und sicherte den vier süddeutschen Staaten eine „internationale, unabhängige Existenz" zu. , Geringere Erfolge hatte Italien aufzuweisen. König Viktor Emanuel überschritt mit seinem Heere den Mincio und rückte gegen das Festungsviereck vor. Erzherzog Albrecht, welcher in Italien den Oberbefehl führte, zog von 24. Juni. Verona aus ihm entgegen, schlug ihn in der Schlacht bei Custozza und warf ihn wieder über den Mincio zurück. Als sich der italienische Admiral Persano mit einem Geschwader von 23 Schiffen der Insel Lissa bemächtigen 20. Juli, wollte, griff ihn der östreichische Viceadmiral Tegethoff mit 22 Schiffen an.
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