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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 319

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Schlacht bei Sedan. Abschaffung des Kaiserthums. 319 von Cbalons ab, marschirte über Reims und Rethel, um bei Stenay über d e Maas zu gehen und auf dem rechten Ufer stromaufwärts gegen Metz vorzurücken Dieftr Plan wurde alsbald von dem deutschen Hauptquartier durch-Laut Sofort entwarf Moltke einen Gegenplan, wodurch die Vereinigung Mac Mahon's mit Bazaine verhindert, und jener nach der nördlichen Grenze Frankreichs zurückgedrängt und in die Nothwendigkeit versetz werden sollte entweder nach Belgien überzutreten und sich entwaffnen zu lassen oder mit seiner aanzen Armee sich zu ergeben. In Eilmärschen zogen die Heere der beiden Kronprinzen den französischen Truppen theils nach, theils rechts zur Seite, und als Mac Mahon in die Nähe von Stenay kam, fand er_ dasselbe bereits von den deutschen Truppen besetzt. In den Gefechten bet Buzancy, bet 27. Aug Nouart und Voncq und in dem größeren Treffen bet Beaumont sah sich Mac Mahon nach der Festung Sedan an der Maa-^zurückgedrängt 31 Aug. und dort von allen Seiten umschlossen. Die Entscheidungssch^cht von Sedan 1. Sept. beaann die norddeutschen, die bairischen und württembergtschen Truppen wetteiferten miteinander in Tapferkeit und Ausdauer, entrißen dem Feinde etne Stellung um die andere und zogen einen von Stunde zu Stunde engeren Kreis um Sedan. Das Schicksal der französischen Armee war entschieden ; von Sieg war keine Rede mehr, nicht einmal von der Möglichkeit des Ent-rinnens. Gegen 4 Uhr Abends wurde auf den Wällen von Sedan die wetße Fahne aufgepflanzt und Kaiser Napoleon übergab dem König Wtlhelm seinen Degen. General Wimpffen, welcher an der Stelle des verwundeten Mac Mahon den Oberbefehl übernommen hatte, unterhandelte mit Bismarck und Moltke über die Bedingungen der Kapitulation. Sie wurde nach den For-2.Sept. derunaen des deutschen Hauptquartiers abgeschlossen. So weit die Kriegsgeschichte reicht, kennt man keine glänzendere und für den Sieger ruhmvollere. Außer den 25,000, welche während der Schlacht gefangen worden waren, aeriethen in Gefangenschaft 83,000 Mann, 1 Marschall, 40 Generale, 230 Stabsofficiere, 2595 Subalternoffiziere. Erbeutet wurden 350 Feldgeschütze, 70 Mitrailleusen, 184 Festungsgeschütze, gegen 100,000 Chassepots 12,000 Pferde und sonstiges Kriegsmaterial. Napoleon wurde als Gefangener nach dem-Schlosse Wilhelmshöhe bei Kassel geschickt. Der Ausfall Bazaines, welcher in der Richtung gegen Notsseville erfolgte und die 31. Aug. Vereinigung mit Mac Mahon zum Ziele hatte, endigte damit, daß die Aus-u. 1. Sept. fallstruppen wieder nach Metz zurückgeworfen wurden. So war von den beiden großen kaiserlichen Armeen nach einem Feldzuge von 4 Wochen die eine vernichtet, die andere unschädlich gemacht, und der Krieg schien seinem Ende nahe zu sein. Da brach, als die lange verheimlichte Nachricht von den Niederlagen bei Metz und bei Sedan in Paris bekannt wurde, die längst gefürchtete Revolution aus. Die republikanischen Mitglieder 4. Sept. der Kammer, unterstützt und gedrängt von den aufrührerischen und aufgehetzten Volksmassen von Paris, verkündigten die Abschaffung des Kaiserthums und die Einführung der Republik. Unter dem Namen „Regierung der nationalen Vertheidigung" wurde eine provisorische Regierung gebildet, in welcher der ein paar Wochen vorher von Napoleon zum Generalgouverneur von Paris ernannte General Trochit das Präsidium, der Advokat Jules Favre das Ministerium des Auswärtigen, der Advokat Gambetta das des Innern übernahm. Die Kaiserin Eugenie, welche während der Abwesenheit ihres Gemahls die Regentschaft geführt hatte, floh nach England, wohin ihr Sohn bereits vorausgegangen war. Mit dieser Änderung der Regierungsform trat eine Änderung der
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