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1. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 27

1892 - Berlin : Simion
— 27 — Ordnung zeichneten sein Regiment aus; doch bewilligten die Stände auch jetzt nur widerwillig die Bierziese; die Stendaler empörten sich geradezu und mußten mit Gewalt unterworfen werden. Das Geld des Landes hielt er indes so gut zu rate, daß er 1490 die Herrschaft Rossen kaufen und bald neue Überschüsse sammeln konnte. Diese bestimmte er zur Stiftung einer Universität in Frankfurt a. O, Denn selber ein Gelehrter (auch im Latein so beredt, daß man ihn Cicero hieß) kannte er den Wert der Bildung und sah mit Schmerz, daß die Märker in allen Wissenschaften weit hinter den meisten andern Deutschen zurückstanden. Doch erlebte er die Vollendung jenes großen Werkes nicht mehr; er starb 1499 zu Arneburg, 44 Jahre alt; sein Leichnam ward im Dom zu Köln an der Spree beigesetzt. Obwohl Friedrich I. den Adel, Friedrich Ii. die Städte ge-bemütigt, so behielten die Stände doch immer noch große Rechte (besonders die Steuern zu bewilligen oder zu verweigern und deren Verwendung zu bestimmen). Sie brachten im Kriege auch selber die Wehrmacht auf; Hof, Geistlichkeit, Ritterschaft und (nach „Sprachen" gruppiert) die Städte leisteten jeder sein Kontingent; so kam einmal (1479) von der Mark ein Heer von 21 000 Mann zusammen; darunter auch schon einige Zünfte Geschützleute. — Da die Zollern im 15. Jahrhundert größtenteils noch in Franken residierten und in der Mark ihre Hauptbeschäftigung war, erst nach außen und innen Macht zu gewinnen, so besserte sich das aus dem 14. Jahrhundert überkommene Übel nur wenig; der „arme Mann", der Bauer geriet vielmehr in immer -größere Knechtschaft und Armut, zumal er auf dem Landtag uuvertreten war. Der Adel war noch immer sehr verwildert, enthielt viele „Landbeschädiger". Die Städte, die außer ihrer Unabhängigkeit auch das Stapelrecht und die Zollfreiheit verloren, kamen in Handel und Wandel allmählich zurück. Die geistige Bildung war noch immer sehr kümmerlich; die Universität daher, die Johann Cicero zu gründen begann, hier noch mehr als anderwärts am Platze. Wie sehr die Verstärkung der landesherrlichen Macht not that, bewies die Fruchtlosigkeit der Reichsinstitutionen Maximilians I. Er setzte mit den Kurfürsten,1495 den ewigen Landfrieden und zur Schlichtung der Streitigkeiten unter den Reichsfürsten das Reichskammergericht ein, teilte auch, um des letzteren Urteile ^ leichter vollziehen zu können, Deutschland in 10 Kreise (den niedersächsischen, obersächsischen, zu welchem die Mark gehörte, westfälischen, kurrheinischen, oberrheinischen, schwä-
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