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1. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 45

1892 - Berlin : Simion
— 45 — land den zu Boden geschlagenen Protestantismus wieder auf. Nachdem er bei Lützen 1632 gefallen war, setzte Schweden im Bunde mit den meisten süd- und westdeutschen Protestanten den Kampf fort; die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg aber schlossen 1635 zu Prag mit dem Kaiser Frieden, in welchem Sachsen die Lausitz gewann. Georg Wilhelm bewog zu diesem Schritt teils die gegründete Furcht, daß die Schweden Pommern in dauerndem Besitz behalten würden, teils die österreichische Gesinnung seines Ministers, des katholischen Grafen Adam von Schwarzenberg. Dennoch wurde die Mark nach wie vor von beiden kriegführenden Parteien mit gleicher Wildheit verwüstet. Nachdem der schwedische Feldherr Ban er 1636 bei Wittstock die Kaiserlichen geschlagen, rächte er des Kurfürsten Abfall entsetzlich an dem Lande. Dann kamen wieder die kaiserlichen Soldaten und wüteten ganz ebenso mit Raub und Brand, Folter, Mord und Greuel jeder Art gegen das unglückliche Volk. Niemand war da, der es schützte. Der Kurfürst schwankte that-los hin und her; die Stände feilschten, wenn er von ihnen Geld zur Anwerbung von Söldnern forderte, obwohl doch die Mans-feldifchen, Dänen, Schweden, Kaiserlichen allemal das Hundertfache raubten und zerstörten, als zum ordentlichen Schutze des Landes verweigert worden war. Oder die wenigen schlechtbezahlten Söldner drückten das eigene Land, das zu verteidigen sie zu schwach waren. Sich selbst aber zu schützen gegen discipli-nierte Truppen, dazu reichte der Rest von Wehrhaftigkeit, der noch in dem Adel und den Bürgern geblieben war, nicht aus; der Bauer besaß nicht einmal ordentliche Waffen mehr. Endlich starb Georg Wilhelm (1640); aber das Land war ein Trümmerhaufen, fast eine Einöde geworden, und der schreckliche Krieg raste noch immerfort. § 31. Am Ende des 16. Jahrhunderts waren vier Fünftel des deutschen Volkes protestantisch; die Evangelischen überwogen selbst in den kaiserlichen Erblanden. Was sie zu Fall brachte und dem Katholizismus in Süd- und Westdeutschland wieder zur Herrschaft verhalf, war vornehmlich der Haß, die Uneinigkeit zwischen Kalvinisten und Lutheranern. Durch des lutherischen Kursachsens Abfall erhielt der strengkatholische Habsburger Ferdinand Ii. die Kaiserkrone 1619 und den Sieg über den reformierten Friedrich von der Pfalz und von Böhmen 1620; in
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