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1. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 47

1892 - Berlin : Simion
— 47 — ■ Staaten antrat. Sie waren durch den langen Krieg in einem jammervollen Zustande; Städte und Dörfer in der Mark lagen /. wüst, auf viele Meilen" fand man weder Menschen noch Vieh, weder Hund noch Katze; Waldung und Wild statt Äcker und Menschen. Was noch an Volk übrig war, fristete in Armut und Roheit sein Leben; Land und Leute waren ruiniert und verwildert, ein Spielball fremder Kriegsknechte. Damit verglich der junge Kurfürst den blühenden Zustand des hochgebildeten und reichen Hollands, wo er seine ersten Jünglingsjahre verlebt hatte, und er setzte sich eine ähnliche Kultur zum Ziele seiner Regierung. Er bedachte dann, wie schwach seine Länder in ihrer äußern und innern Zusammenhanglosigkeit waren, und er beschloß, sie zu einem einigen, ganzen Staate zu verbinden. Weil aber die Zeit eisern war, und Macht vor Recht galt, so mußte er mit Lift und Gewalt das Gute, das er sich vornahm, erstreben und aufs Schwert gestützt sich in und außer dem Lande zum Meister der Dinge machen. Diese großen Aufgaben zu lösen, brachte er nichts mit auf den Thron als seine großen Eigenschaften: entschlossene Thatkraft, zähe Ausdauer, Selbstbeherrschung und scharfblickende Erfindsamkeit. An Bildung des Geistes und Heldenmut des Charakters vielen überlegen, übertraf er alle in x der Kunst, aus den Umständen allemal für sich den möglichsten N Vorteil zu ziehen. Zunächst galt es überhaupt nur Herr des Landes zu werden. Denn Schwarzenberg hatte die kurfürstlichen Truppen dem Kaiser, ^ als dein Verbündeten Georg Wilhelms, Treue schwören lassen. Der Kurfürst duldete dies Verhältnis nicht und entließ die Regimenter, deren Obersten nicht ausschließlich ihm den Eid leisten v wollten; sodann bildete er aus den übrigen ein stehendes Heer; es sollte fortan die Hauptstütze des Staates sem'7 "Da' es aber vorerst noch klein war, fo schloß er mit den Schweden einen Waffenstillstand und wußte den Kaiser (Ferdinand Iii.) zu beschwichtigen, so daß beide ihn in Ruhe ließen, bis er sein Heer auf 8000 Manu gebracht hatte. Parteilos, aber bewaffnet, übte er nun auf die Friedensverhändlungen, die zwischen Schweden, Frankreich und den ihnen verbündeten evangelischen Deutschen einerseits, dem Kaiser und den Katholiken andrerseits zu Osnabrück und Münster in Westfalen begannen, einen merklichen Einfluß. Er forderte standhaft, daß die Schweden ihm Pommern s
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