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1. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 90

1892 - Berlin : Simion
— 90 — . :r -tw sonci). Diese Thatsache verstärkte außerordentlich die Meinung " voseiner Macht. Die Folgen des siebenjährigen Krieges waren: allgemeine Anerkennung Preußens als einer europäischen Großmacht; Übergang der Hegemonie in Deutschland an Preußen; starkes, stolzes Selbstgefühl der preußischen Nation; ein großartiger Aufschwung der Geister im protestantischen Deutschland, insbesondere auf litterarischem Gebiet: „Der erste wahre und höhere Lebensgehalt," sagt Göthe, „kam durch'friedrich den Großen und die Thaten des siebenjährigen Krieges in die deutsche Poesie." Vom Hubertsburger Frieden bis zum Tode Friedrichs des Großen (1763—1786). § 62. Friedrichs erste Sorge nach dem Frieden war, sein verwüstetes Land wieder in Blüte zu bringen. Er gab Millionen her, den verarmten Gutsbesitzern wieder aufzuhelfen, verteilte Saatkorn und Pferde unter die Landleute, baute verbrannte Ortschaften wieder auf, führte den Kartoffelbau ein, förderte auch Gewerbe und Handel auf alle Weise. Rafch kam das Fabrikwesen in die Höhe; die Berliner Porzellan^abrik (1761 gegründet) bekam in Deutschland, die schlesische Linnenweberei in der ganzen Welt Ruf. Zum Nutzen des Kaufmanns gründete der König 1765 die- königliche Bank, 1772 die Seehandluugs-Gefellschaft in Berlin. — Seine Gerechtigkeitsliebe, durch die Geschichten vom Potsdamer Windmüller und vorn Wassermüller Arnold weltberühmt, schützte die Armen und Geringen vor Unbill und schuf das (1784 unter Leitung des Großkanzlers v. Carmer ausgearbeitete) allgemeine preußische Landrecht.' Um seinem Staate die Großmachtstellung, die er ihm erobert, zu bewahren, mußte sein Heer (150 000—200 000 Mann) immer schlagfertig, und sein Schatz immer voll sein. Daher arbeitete und sparte er noch eifriger als vordem. Frühmorgens faß er schon über den Geschäften; um sie gehörig verrichten zu können, lernte er, da ihm 1782 die Gicht in die rechte Hand trat, noch mit der linken leserlich schreiben. Dabei beschränkte er, je älter er wurde, desto mehr seine persönlichen Bedürfnisse: Erholung fand er, nachdem ihm allmählich die Jugendfreunde gestorben, und seit das Alter ihm auch sein Flötenspiel versagte, nur
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