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1. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 161

1892 - Berlin : Simion
— 161 — Jetzt gaben die Franzosen die Unmöglichkeit längeren Widerstandes zu, und die französische Nationalversammlung nahm (2. März) den Frieden auf die Bedingungen an, welche Bismarck den Bevollmächtigten der Republik (Favre und Thiers) gestellt hatte: Frankreich mußte das ©l£aß" und den deutschredenden Teil Lothringens mit Metz an Deutschland abtreten und sich verpflichten, 5 Milliarden Francs (4 Milliarden Mark) Kriegskosten zu zahlen. Die endgiltige Festsetzung des Friedensvertrages erfolgte am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. Die deutschen Truppen, 'Mi^denen ein Teisam 1. März itl Paris eingezogen war, räumten nun allmählich das Land; nur ffi Champagne und einige andere Gebiete blieben bis zur völligen Abzahlung der Kriegskosten (im September 1873) besetzt. Dieser glorreiche Krieg hatte kaum 7 Monate gedauert, aber den Siegern so viele Trophäen gebracht, wie niemals einer; die Deutschen hatten in den zahlreichen gewonnenen Schlachten und Festungen im ganzen 370 Oo0 Gefangene gemacht (darunter 11000 Offiziere) und 7400 Geschütze und.107 Adler und Fahnen erbeutet. Solche Siegeszeichen verherrlichten den Einzug, den Wilhelm I. am 16. Juni 1871 feierlich in Berlin hielt. § 106. Auch der Wunsch nach Einheit wurde dem deutschen Volke durch diesen Krieg erfüllt. Im November 1870 vereinigten sich die süddeutschen Staaten durch Verträge, die sie im Hauptquartier Wilhelms I. zu Versailles mit dem norddeutschen Bunde abschlössen, zu einem deutschen Reiche unter Führung des Königs von Preußen. Wilhelm I. nahm dann auf Gesuch der deutschen Fürsten und des norddeutschen Reichstags für sich und seine Nachfolger auf dem preußischen Throne den Titel „deutscher Kaiser" an; am 18. Januar 1871 geschah zu Versailles feierlich die Verkündigüng dieses großen Ereignisses. Ein allgemeiner deutscher Reichstag, der am 21. März desselben Jahres in Berlin eröffnet wurde, genehmigte die neue Reichsverfassung, durch welche die damals 16 Millionen zählende Bevölkerung der 25 deutschen Mittel- und Kleinstaaten mit dem preußischen Volke (damals 25 Millionen) wenigstens dem Auslande gegenüber zu einer einzigen Nation verbunden wurde. Pierson, Leitf. d. preuß. Gesch. 11
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