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1. Bilder aus der Geschichte der Provinz Westfalen - S. 110

1917 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
110 Vii. Westfalen int Dreißigjährigen Kriege. Kürassierregiments, geführt vom jungen Grafen Tilly, wurde auch die letzte noch geordnete Truppe gesprengt. Und nun war kein Halten mehr. Christians Armee löste sich in wilder Flucht auf. In der Nähe liegende Sümpfe erschwerten den Rückzug, und der Tod hielt eine reiche Ernte unter den zusammengedrängten Scharen. Der Kampf hatte kaum zwei Stunden gedauert. Der Verlust Christians betrug 6000 Tote und 4000 Gefangene, während Tilly nur 1700 Mann verloren hatte. Nur 4000 Mann entkamen nach Holland. Unter der großen Beute befanden sich zwei Wagen mit geraubten Silbersachen. Noch heute heißt der Teil des Lohner Bruches, auf dem der Kampf stattfand, der Blutkamp. Tillys Heer blieb in Westfalen und lagerte sich bei Rheine, „wo auch nicht ein Zaunstock" mehr übrig blieb. Dann setzte er seine Plünderung in dem in diesem unseligen Kriege besonders schwer bedrängten Gebiet von Paderborn und im Stift Minden fort. e. Das Blutbad von Höxter 1634. Da Höxter an einem Haupt-übergange über die Weser lag, hatte die Stadt von Freund und Feind zu leiden, wie kaum ein anderer Ort Westfalens. Die fortwährenden Truppendurchzüge ließen die bedauernswerten Einwohner nicht zur Ruhe kommen. In bunter Abwechselung folgten einander der tolle Christian, Tilly, dänische Völker, Schweden, die Kaiserlichen, Hessen und Braunschweiger. Die evangelische Stadt wurde 1628 gezwungen, zum Katholizismus zurückzukehren. Der damalige Bürgermeister sagt darüber in seinem Tagebuche: „1628 haben die Catho-lische Religion annehmen müssen, dar seyn wir zu gezwungen worden und mit Soldaten gedrungen, seyn dem Bürgermeister ins Haus gelegt alle Abend eine Korporalschaft, hat etzliche Tage gewartet, Ins wir die Religion haben angenommen." Aber nach der Schlacht bei Leipzig wurde in Höxter 1633 mit Hilfe braunschweigischer Truppen die katholische Geistlichkeit wieder aus der Stadt gejagt, diese kam an Hessen-Kassel und erhielt vier hessische Kompagnien als Besatzung. Im Jahre 1634 wurde die Stadt ins tiefste Elend gestürzt. Im April erschien der Kaiserliche Generalfeldmarschall von Gleen mit 7000 Mann zu Pferde und 3000 zu Fuß vor Höxter und begann sofort mit der Belagerung. Die Bürger beschlossen die hartnäckigste Gegenwehr, da sie auf die Hilfe schwedischer und braunschweigischer Truppen rechneten, die in der Nähe standen. Auch als. Gleen den Bewohnern einen Vergleich anbot, gaben sie zur Antwort, sie würden die Stadt bis zum letzten Mann verteidigen. Die Bürger in Verbindung mit der hessischen Besatzung schlugen einen Sturmangriff des Feindes ab, wobei sie sogar Bienenkörbe auf die Belagerer schleuderten. Dadurch ermutigt, wagten sie einen Ausfall auf den überraschten Feind und erschlugen eine große Anzahl Landsknechte. Gleen schwur schreckliche Rache! Er wollte die Stadt um jeden Preis einnehmen. In der Nacht zum 20. April war alles zum
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