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1. Bilder aus der Geschichte der Provinz Westfalen - S. 135

1917 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
X. Friedrich der Große und die Provinz Westfalen. 135 schlagen. Ganze französische Regimenter wurden aufgerieben oder mußten sich ergeben. Die Verluste der Franzosen betrugen 5000 Mann, 19 Kanonen und 9 Fahnen. Der Vormarsch der französischen Truppen nach dem Osten und ihre Vereinigung mit den Russen und Österreichern war vereitelt. Trotz dieses Sieges blieb das französistze Heer auf dem westfälischen Kriegsschauplatz und plünderte die besetzten Gebiete furchtbar. d. Die Wirkungen des Krieges in Westfalen. Westfalen hatte unter dem Kriege schwer gelitten. Namentlich die Franzosen sogen durch Plünderungen, langdauernde Einquartierungen und von ihnen ausgeschriebene Kriegslasten manche Gegenden völlig aus. Aber auch die Verbündeten erlaubten sich viele Gewalttätigkeiten. Bielefeld mußte für eine mehrwöchige Einquartierung der verbündeten Truppen eine Kriegslast von 510000 Talern aufbringen, und die Franzosen erpreßten während eines vierstündigen Aufenthaltes über 34000 Taler. Selbst Herzog Ferdinand zog ohne Schonung aus den besetzten Gebieten an Rekruten und Abgaben heraus, was er eben mit Gewalt erreichen konnte. Denn damals hatte jede besetzte Landschaft auch das Heer des eigenen Landes mit allen Bedürfnissen zu versorgen. Die Verbündeten preßten die Bewohner ganzer Gebiete förmlich aus, damit der Feind bei seinem Vorrücken völlig ausgehungerte Land-strecken vorfinde, ein Verfahren, das ja auch die Russen noch im Weltkriege 1915 den deutschen Armeen gegenüber anwandten. Die Folge war eine gewaltige Teurung, die Preise für die Lebensmittel wurden für die arme Bevölkerung unerschwinglich. In Ravensberg kostete ein Scheffel Roggen 6 Taler 30 Groschen, ein Scheffel Hafer 5 Taler 18 Groschen, ein Pfund Zucker 28 Groschen, ein Pfund Graupen 8 Groschen. Der große König tat nach dem Friedensschluß sein Möglichstes, die Not zu lindern und den Wohlstand des Volkes in der Provinz wieder zu heben. Er unterstützte die Gegenden, die am meisten unter dem Kriege gelitten hatten, reichlich aus seinem Kriegsschatz von 25 Millionen Talern. Die westfälischen Länder erholten sich denn auch verhältnismäßig schnell wieder von den Wunden, die der Krieg geschlagen hatte. Die Markaner bei Irieörich Ii. Es sprach der große König: „Die Schlacht ich wohl gewann, doch hat sie mich gekostet auch manchen guten Mann! Wo nehm' ich nun Soldaten und Regimenter her? Denn Österreich darf Schlesien bekommen nimmermehr!"
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