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1. Bilder aus der Geschichte der Provinz Westfalen - S. 176

1917 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
176 Xv. Westfalen im 19. Jahrhundert. den preußischen Truppen eingeschlossen und mußte die Waffen strecken. Nach der Schlacht von Langensalza war Vogel von Falcken-stein imstande, die verschiedenen Truppenteile, die ihm die Generale Goeben, Mantenffel und Bayer zugeführt hatten, zu einer „Main-Armee" zu vereinigen und gegen die Bundesheere in der Gegend des Main vorzugehen. Diese bestanden aus den Bayern (Vii. Armeekorps) und dem Viii. Armeekorps (Württembergern, Hessen-Nassauern, Badensern und Österreichern). Die preußische Streitmacht war kaum halb so stark; aber sie errang den Sieg, da Uneinigkeit^ gegenseitiges Mißtrauen und Verdächtigungen als schlimme Gefährten die Bundesarmee während des ganzen Feldzuges begleiteten und trotz der Tapferkeit und Kampfeslust der Mannschaften so klägliche Erfolge herbeiführten. Die Bayern standen zwischen Rhön und Thüringer Wald, das Viii. Armeekorps nördlich von Frankfurt a. M. Falckenstein wollte die Vereinigung beider Korps vereiteln und schickte unsere Westfalen unter Goeben ostwärts gegen die Bayern. Bei Dermbach kam es zu einem blutigen Treffen. Obwohl die Bayern in der Übermacht waren, wurden sie gezwungen, sich nach Süden zu wenden. Die Westfalen folgten ihnen in mehrtägigem, beschwerlichem Parallelmarsch über das Rhöngebirge. Im Saaltale trafen die beiden Heere aufeinander, und nach scharfen Gefechten in und bei Kifsingen und Hammelburg wurden die Bayern zum Rückzüge hinter den Main gezwungen. Nun wandte sich Falckenstein gegen das Viii. Armeekorps in Hessen. Eine hessische und eine österreichische Division unter Neipperg suchten die heranrückenden Westfalen aufzuhalten; aber am 13. Juli wurde die hessische Division bei Laufach völlig geschlagen. Die Reste der Hessen vereinigten sich mit den Österreichern bei Asch affen-burg; aber auch hier erfocht die stürmische Tapferkeit der Westfalen nach heißem und blutigem Häuser- und Straßenkampf einen glänzenden Sieg, so daß der Oberfeldherr Prinz Alexander von Hessen seine Stellung bei Frankfurt aufgab und mit seiner ganzen Armee südwärts nach dem Odenwalde zog. General von Falckenstein hielt an der Spitze der westfälischen Regimenter ohne jeglichen Widerstand seinen Einzug in Frankfurt. Bald darauf wurde er abberufen, und-an seiner Stelle übernahm von Mantensfel den Oberbefehl über die Mainarmee. Der in Nikolsburg für den östlichen Kriegsschauplatz abgeschlossene Waffenstillstand (26. Juli) wurde auf die kleinen Bundesstaaten nicht ausgedehnt, und so nahm denn der Krieg im Maingebiet seinen Fortgang, als die Waffen zwischen Preußen und Österreich bereits ruhten. Die Westfalen kämpften bei Tauberbischofsheim (24. Juli) gegen die Württembergs, die sich durch tapfere Haltung auszeichneten, und am folgenden Tage bei Gerchsheim gegen die Bayern. Nun zog sich die gesamte Bundesarmee hinter den Main zurück, und die Westfalen besetzten Würzburg. Hier wurde ein
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