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1. Bilder aus der Geschichte der Provinz Westfalen - S. 207

1917 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Xvii. Die Entwickelung der westfälischen Industrie. 207 sich das Salz auf dem Boden kristallisierte. Erst im 16. Jahrhundert legte man Gradierwerke an. Die Sälzer, die Eigentümer der Siedehäuser, schlossen sich zu Sälzerkollegieu zusammen, die gemeinsam die Salzgewinnung auf gemeinsame Kosten ausführten. Sie stellten einen Aufseher an, den Salzfaktor, und die einzelnen Sälzer erhielten ihren bestimmten Anteil am Gewinn. In Werl erlaubte der Erzbischof von Cöln als Landesherr den dortigen Sälzern, einen eigenen Richter zu wählen, der Sälzeroberst genannt wurde. Seit 1485 konnten sie die Hälfte der Mitglieder des Stadtrats wählen; sie hatten in der Kirche einen eigenen Sälzer-vikar und in der Hauptpfarrkirche einen Sälzeraltar. 1708 wurden die Werler Sälzer vom Kaiser sogar in den reichsfreiherrlichen Adelsstand erhoben. Um 1600 gab es Salzwerke zu Sassendorf bei Soest, Unna in der Grafschaft Mark, zu Werl und zu Rheine an der Ems. 1732 kam noch Königsborn dazu. 1733 wurde von der Regierung das Salzmonopol eingeführt und der Verkauf von auswärtigem Salz verboten. Ein Salzinspektor überwachte das Monopol. Er trug den Personen- und Viehstand einer jeden Familie in das sog. Salzoberregister ein und vermerkte darin die Salzmenge, die von der Familie im Jahre verbraucht werden mußte. Jedem Hauswirt wurde in sein Salzbüchlein die Salzmenge, die er abgeholt hatte, eingetragen und unterstempelt. Das 1753 bei Rehme (später Oeynhausen) angelegte staatliche Salzwerk erhielt das Monopol für Minden-Ravensberg und die nördlichen Gebiete. Auch bei Halle wurde für kurze Zeit Salz gewonnen. Besondere Bedeutung haben die Salinen dadurch erhalten, daß die Mutterlauge zu heilkräftigen Bädern verwandt wird. Königsborn, Sassendorf und Oeynhausen haben sich deshalb zu aufblühenden Badeörtern entwickelt. 6. Einige kleinere Industriezweige Westfalens. 1. Wein. Im Mittelalter wurde in Westfalen ziemlich viel Wein angebaut. In vielen Städten gibt es jetzt noch die Ortsbezeichnung „Weingarten", so in Minden, wo die Bischöfe zahlreiche Weinberge besaßen. Den Preis des Weines bestimmte der Herr der Landschaft; die „Weingerechtigkeit" wurde aber bald durch die Städte vom Landesherrn erworben. Sie setzten zur Verwaltung des städtischen Weinkellers einen besonderen Beamten ein, den Weinherrn. Verschenkt wurde der Ratswein in dem Ratskeller der Stadt. Später hat der Rheinwein unsere westfälischen Weine vollständig verdrängt. 2. Bier. Das westfälische Bier hatte schon im Mittelalter einen guten Ruf. Die ersten Bierbrauer waren die Mönche in den Klöstern, bald aber entstanden auch in den Städten zahlreiche Brauereien, die auch ihr Gebräu an das Ausland verschickten. Soester Bier wurden nach Böhmen, Paderborner Bier nach Holland versandt.
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